Jobs in der Industrie
"Die Arbeit an großen Maschinen macht einfach Spaß"
Verlagsthema Manuel Braun arbeitet als Papier-Ingenieur bei Felix Schoeller in Titisee-Neustadt. Im Interview erklärt er, was seinen Beruf in dem international aufgestellten Industriebetrieb ausmacht.
Fr, 17. Okt 2025, 9:48 Uhr
Verlagsthema
Thema: stellenspezialing
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Wie war der Weg dorthin?
Über Umwege. Nach dem Abitur hatte ich erstmal ein anderes Studium in Vollzeit begonnen. Da es mir dort aber zu theoretisch zuging und ich Praktiker bin, habe ich das Studium beendet und bin zur Neuorientierung in die Papierfabrik, um zu arbeiten. Dort bekam ich nach kurzer Zeit die Chance auf das Studium zum Papiertechnologen.
Wie ging es dann weiter?
Nach dem Abschluss meines dualen Studiums bin ich zu Felix Schoeller gewechselt.
Welche Produkte stellt die Papierfabrik Felix Schoeller her?
Wir stellen Dekorpapiere und Vorimprägnate für die Möbelindustrie her. Damit werden dann Möbeloberflächen verkleidet. Unsere Spezialität heißt PRIP – ein mit Leim vorimprägniertes Dekorpapier, mit dem unsere Kunden in der Verarbeitung Rohstoffe und Zeit einsparen.
Ein großer Kunde von uns ist ein bekanntes schwedisches Möbelhaus. Es kann also gut sein, dass in Ihrer Küche oder in Ihrem Wohnzimmer Papier von Felix Schoeller steckt.
Was ist Ihr, beziehungsweise der Anteil Ihres Teams daran?
Mein Team sorgt dafür, dass die Prozesse rund um die Maschine und die Nebenanlagen kontinuierlich besser werden, damit Qualität und Effizienz stimmen.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Job?
Besonders gefällt mir der abwechslungsreiche Alltag. Die Prozessoptimierung ist wie ein gutes Puzzle: jeden Tag neue Teile, die zusammenpassen müssen. Kein Tag ist wie der andere – langweilig wird es garantiert nicht.
Gibt es auch Dinge, die Sie nicht so gerne machen?
Lange Bürotage nur vor dem Bildschirm sind nicht meine Favoriten. An solchen Tagen bin ich froh, wenn ich zwischendurch mal an die laufende Maschine gehen kann, um durchzuatmen und den Kopf freizubekommen.
Was war Ihre größte berufliche Herausforderung?
Lange Maschinenstillstände. Ausfallzeiten werden schnell teuer und dann zählt jede Minute. Das sind Momente, in denen alle zusammen anpacken, bis die Maschine wieder läuft – Teamarbeit pur.
Haben Sie in Ihrem Job auch Führungsverantwortung?
Ich leite die ProzessoptimierungsGruppe, kurz ProOp. Wir kümmern uns um die kontinuierliche Verbesserung der Maschine und der Nebenanlagen.
Wie wichtig ist es, in einem guten Team zu arbeiten?
Ein gutes Team ist natürlich grundlegend für den nachhaltigen Erfolg. Es ist wichtig sich auf seine Kollegen verlassen zu können. Offene Kommunikation und Vertrauen sind mir dabei sehr wichtig. Ohne ein gutes Team bleibt Leistung Zufall.
Hier im Werk Neustadt sind wir eine große Familie mit einem gemeinsamen Ziel. Das schweißt uns zusammen und es entstehen Freundschaften, die auch außerhalb der Arbeitswelt gelebt werden.
Müssen Sie im Schichtbetrieb arbeiten?
Nein, aber wir haben Bereitschaftsdienste. Im Produktionsteam wechseln wir uns wochenweise mit der Bereitschaft ab.
Es kann also sein, dass nachts das Telefon klingelt und ich zur Problemlösung ins Werk fahre – das passiert aber selten. Mein Alltag spielt sich im Tagesgeschäft ab.
Würden Sie sich wieder für diesen Beruf entscheiden?
Auf jeden Fall. Der Beruf ist vielfältig, spannend, hat gute Zukunftsaussichten – und die Arbeit an großen Maschinen macht einfach Spaß.
Was sollte ein junger Mensch mitbringen, wenn er eine Ausbildung in Ihrem Beruf starten möchte?
Neueinsteiger sollten ein Interesse für Technik und Technologie mitbringen. Unsere Maschine ist riesig und beinhaltet genauso viele Regelkreise wie ein modernes Passagierflugzeug. Die Liebe zum Papier kommt dann ganz von selbst.
Wie entspannen Sie? Wo kriegen Sie den Kopf frei?
Beim Sport. Ob auf dem Mountainbike im Wald, beim Schwimmen im Titisee oder beim Bouldern in der Halle – Bewegung ist für mich die beste Abschalt-Taste.
Und der Schwarzwald bietet auch einem Pfälzer genug Möglichkeiten.