Gedenken
Ein Straßenkreuz und seine Geschichte
Jedes Kreuz erinnert an einen tödlichen Unfall. Unsere Autorin Christiane Breuer erzählt die Geschichte des 20 Jahre alten Wilhelm.
Sa, 24. Nov 2012, 0:10 Uhr
Panorama
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ür die Straßenverwaltung sind sie ein Ärgernis, für die Polizei Mahnmale, für die Angehörigen Orte der Erinnerung, die schlichten Holzkreuze, die an den Straßenrändern stehen, oft jahrelang mit Blumen oder Kränzen geschmückt. Und hinter jedem dieser Kreuze gibt es eine tragische Geschichte.
FZuerst sehe ich nur etwas Gelbes, an einem trüben Morgen im April. Ein Holzkreuz, stelle ich fest, als ich näher komme. Dazu ein Meer von Blumen: rote Rosen, weiße Lilien und gelbe Astern. In den Bäumen hängt Trauerflor, im Gras liegen noch die Plastikreste der Stoßstange. Auf dem Kreuz steht: Wilhelm Felsen*, 20 Jahre.DAS ENDE EINER FREUNDSCHAFT
Sie kennen sich seit Jahren, trainieren gemeinsam im Fitness-Studio, machen Ausflüge mit Mädchen, sind einfach gute Freunde: Wilhelm, Norbert und Dieter. Im Alltag fahren sie Gabelstapler, arbeiten im Getränkegroßhandel und in einer Firma, die elektrische Kleinteile herstellt. Doch in ihren Träumen sind sie Ballonfahrer, Autodesigner und Discjockey.
Wilhelm hat sich zu Weihnachten eine professionelle Soundstation schenken lassen. Jeden Abend, wenn er seinen Gabelstapler abgestellt und das Hochregallager weit hinter sich gelassen hat, wird aufgelegt – Techno und Hip-Hop, Trance und Rap. Und zuweilen fahren die drei zu den großen Techno-Parties, die in regelmäßigen Abständen in Deutschland stattfinden, so auch an einem ...