Wie die Propagandamaschine der Nazis vor 70 Jahren dafür sorgte, dass der "Führer" noch im letzten Herrgottswinkel zu hören war / Von Volker Ilgen.
A ls am 18. August 1933 die 10. Deutsche Funkausstellung ihre Tore öffnete, wartete auf die gespannten Besucher - unter ihnen 1000 badische NSDAP-Mitglieder, die mit einem Sonderzug nach Berlin gekarrt worden waren - ein neues Radiogerät. Unterm Messehallendach war ein riesiges Transparent gespannt, welches den Namen des unscheinbaren Dings quasi auf die Menge herunterschrie: "Der Volksempfänger" hatte das Licht der Welt erblickt.
Doch schon im Vorfeld war das gute Stück beworben worden: In ihren Parteiblättern wie dem Freiburger "Alemannen" hatten die Nazis den Apparat bereits als "sichtbares Zeichen der durch die nationalsozialistische Staatsführung möglich gewordenen Rundfunkeinheit" ...