Eine Anklage von mehr als 100 Seiten
Beim Auftakt des Prozesses gegen die Hauptangeklagten im Missbrauchsfall rückt die schweigende Mutter des Jungen in den Fokus.

1/2
Während Christian L. sich im Gerichtssaal als abgeklärter Angeklagter geriert, will sich Michaela Berrin T. (rechts im Hintergrund) klein machen. Foto: AFPFünf Monate, nachdem der Staufener Missbrauchsfall öffentlich wurde, sitzen die beiden Hauptangeklagten im Gerichtssaal auf der Anklagebank. Die Mutter des missbrauchten Jungen schweigt.
Es ist immer wieder das Gleiche. Und doch ist es diesmal ganz anders bei diesem inzwischen vierten Prozess im Zusammenhang mit dem Staufener Missbrauchsfall. Wieder klicken die Kameras, als die Angeklagten in den Saal gebracht werden, doch diesmal ist der Auflauf der Berichterstatter größer. Vor dem Landgericht sind Scheinwerfer aufgebaut, vor denen Fernsehreporter Live-Schalten abhalten, daneben sammeln Kinderschutz-Aktivisten Unterschriften für den "Schutz vor Wiederholungstätern". Im großen Saal IV liest Staatsanwältin Nikola Novak wieder eine Anklageschrift voller Details von monströser ...