Lesetipp

Eine Familie im Krieg

Anika Maldacker aus der Redaktion Freiburg empfiehlt "Wo auch immer ihr seid" von Khuê Pham.  

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  | Foto: Miroslav Dakov
Foto: Miroslav Dakov

Wie können Politik und Unverständnis zur Entzweiung einer Familie führen? Darum geht es in Khuê Phams Roman "Wo auch immer ihr seid": Der Vietnamkrieg entfremdet einen Sohn von seinen Eltern und Geschwistern – nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Die in Berlin in eine vietnamesische Akademiker-Familie geborene Kiêu, die Protagonistin, will lange nichts von ihren Wurzeln wissen. Das ändert sich, als ihre Großmutter in den USA stirbt. Kiêu erfährt mehr über das Leiden ihrer Vorfahren im Vietnamkrieg. Die Familie ihres Vaters lebt in Saigon in Südvietnam, als der Krieg ausbricht. Einzig Kiêus Vater kann der Katastrophe zuvor entrinnen, da er für ein Studium nach Deutschland zieht. Dort befasst er sich mit den Ideen des Kommunismus, protestiert gegen die USA und den Krieg – und entfremdet sich zusehends von seiner unter den Kriegswirren leidenden Familie. Die Berliner Autorin und Zeit-Redakteurin Khuê Pham hat in ihrem ersten Roman ihrer Familiengeschichte nachgespürt – das zeigt sich schon daran, dass sie ihre Hauptfigur ganz ähnlich getauft hat. Pham, 1982 selbst als Kind vietnamesischer Eltern in Berlin geboren, beschäftigte sich zuvor schon mit den Themen Heimat und Identität: Ein spannender Roman, der erschüttert und berührt.

Khuê Pham: Wo auch immer ihr seid. BTB Verlag, München 2021. 304 Seiten, 12 Euro.

Schlagworte: Khuê Pham, Khuê Phams, Anika Maldacker
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