Freizeittipps
Diese Moore im Schwarzwald sind einen Ausflug wert
Sie speichern Wasser und CO2 und beherbergen viele Pflanzen und Tiere: Die Moore im Schwarzwald sind wertvolle Ökosysteme. Auf Bohlenwegen und Wanderpfaden kann man viele von ihnen entdecken.
Sa, 27. Sep 2025, 17:00 Uhr
Südwest
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Höchstes Moor: Hirschbädermoor
Besonders das Feldberggebiet ist reich an Mooren. Eines von ihnen ist das Hirschbädermoor zwischen Feldberggipfel und Menzenschwander Tal. Bohlenwege über moorigem Grund und niedrigem Bewuchs, dazu ein Blick weit in die Landschaft, bis zum Titisee und zum Schluchsee: Kein Wunder, dass es auch als Zweiseenblickmoor bekannt ist. Es gilt als höchstgelegenes Hochmoor Baden-Württembergs – und ist nahezu baumfrei. Wie viele Moore entwickelte sich auch das Hirschbädermoor aus einem späteiszeitlichen See. Nachdem das Gewässer verlandete, wuchs das Moor bis über seine Ränder hinaus und breitet sich nun weit auf dem Sattel aus. Man erreicht den Bohlensteg durchs Moor auf einer kleinen Tour vom Caritas-Haus über die Hochkopfhütte zum Zweiseenblick.
Ein ungewöhnliches Moor findet sich am Nonnenmattweiher. Der See beherbergt nämlich ein für den Schwarzwald einzigartiges Naturphänomen: schwimmende Torfinseln. Entstanden sind sie durch ein rigides Eingreifen der Menschen. Um Mühlen im Tal anzutreiben, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts das Wasser im Hochmoor aufgestaut. Dadurch lösten sich Teile des Moorbodens vom Untergrund und schwammen als Torfinseln auf. Seit 1987 steht der Weiher unter Naturschutz – und auf den Torfinseln gedeihen Moosbeere, Rundblättriger Sonnentau und Scheidiges Wollgras, auf dessen Halmen die Fruchtstände wie kleine Wollknäuel sitzen. Um Weiher und Moor vor Trittbelastung zu schützen, darf man das Ufer nur an bestimmten Stellen betreten. Am Nordufer ist im Sommer aber sogar Baden erlaubt.
Den Nonnenmattweiher erreicht man beispielsweise auf einer kleinen Wanderung ab dem Parkplatz Kreuzweg (Kleines Wiesental) oder von der Bushaltestelle Neuenweg-Haldenhof.
Eiszeitrelikte "Im Grüble"
Den Niedermooren im Schwarzwald, die durch Quellen, Grund- oder Sickerwasser gespeist werden, geht es besser als Hochmooren. Eines von ihnen ist das Quellmoor "Im Grüble", das auf der Ostseite des Feldbergs im Naturschutzgebiet liegt. Besucherinnen und Besucher können die vermoorte Talrinne auf dem Emil-Thoma-Weg erwandern und Arten entdecken, die nach dem Ende der letzten Eiszeit nur noch in großen Höhen überleben konnten. Das sind zum Beispiel Alpenhelm, Moosfarne und der Blaue Sumpfstern mit seinen blau-violetten Blüten, die in Deutschland kaum noch vorkommen.
Man erreicht das Moor entweder vom Haus der Natur aus in einer Stunde oder vom Wanderparkplatz Rinken über den Feldsee (1,5 Stunden einfacher Weg).
Barrierefrei: dasHinterzartener Moor
Schon von der Landstraße aus kann man es überblicken – und trotzdem lohnt es sich, einzutauchen ins Hochmoor von Hinterzarten. Denn der Steg mittenhindurch ermöglicht es, spannende moortypische Pflanzen zu sehen: Weithin sichtbar sind die Spirken und Birken. Wer aber die Flora in ihrem Schatten genau in Augenschein nimmt, der kann zum Beispiel die Moosbeere mit ihren leuchtend roten Früchten ausmachen. An offenen Wasserstellen kann man den Wasserschlauch entdecken, eine eher unbekannte fleischfressende Pflanze, die mit ihren Fangbläschen Insekten anzieht, fängt und verdaut. Und auch der seltene Hochmoorgelbling, ein Schmetterling, ist hier zuhause.
Das Besondere am Hinterzartener Moor: Man kann es auch mit Kinderwagen und geländegängigem Rollstuhl erobern: einmal rundherum und über den Bohlenweg mittendurch.
Vielfältig: das Eschengrundmoos
Seltene Pflanzen wie der Sonnentau wachsen hier. Libellen, wie sie nur in Moorgebieten vorkommen, leben in der feuchten Landschaft: Das Eschengrundmoos ist eines der vielfältigsten und größten Moorgebiete des Hochschwarzwalds. Wer von Hinterzarten hinauf zum Mathisleweiher wandert, kann seine Besonderheiten erahnen - vom Wanderweg aus, mit Abstand. Das sensible Gebiet hat stark darunter gelitten, dass um 1950 zahlreiche Entwässerungsgräben angelegt wurden. Zum Eschengrundmoos gehört auch der Mathisleweiher, dessen Südufer man betreten darf. Der nördliche Bereich aber ist zum Schutz der empfindlichen Moorlandschaft gesperrt. Wandertipp: Wer auf dem Säbelthomaweg unterwegs ist, kommt auch am Eschengrundmoos vorbei.
Weitere Tipps für Besuche in den Mooren des Schwarzwalds und mehr als 2500 Freizeittipps finden sich in der App BZ-Lieblingsplätze, die für BZ-Abonnentinnen und Abonnenten gratis ist: www.bz-lieblingsplaetze.de