Brasilien

Eliane Ramos Vieira da Silva ist die erste Postbotin in Brasiliens größter Favela

Fabian Federl

Von Fabian Federl

Sa, 16. Oktober 2021 um 14:21 Uhr

Ausland

BZ-Abo Post, Müllabfuhr, Wasser und Strom konnten sich nie in den Favelas etablieren. Weil Eliane Ramos Vieira da Silva Post bekommen wollte, gründete sie kurzerhand ein privates Post-Unternehmen.

E s ist dunkel wie die Nacht in den Gassen der Favela Rocinha in der Mittagssonne Rio de Janeiros. Manchmal leuchtet das künstliche Licht einer Bäckereiauslage in die Dunkelheit, der Geruch der offenen Kanäle weht durch die Straßen, in denen das Abwasser von Hunderttausenden Bewohnern den Hügel hinunterspült.
Eliane Ramos Vieira da Silva, eine Endvierzigerin mit glatten, dunklen Haaren und einzelnen Sommersprossen, ist in diesen Gassen aufgewachsen. Sie führt uns mit hastigen Schritten durch die Nachbarschaft ihrer Kindheit. Vor einem mit Betonmauern umfriedeten Fußballplatz hält sie abrupt an. Nelson José da Silva, Elianes Begleiter, signalisiert uns zu warten und läuft vor. Am Eingang eines Becos, also einer Gasse, sitzen auf zwei Sofas rund ein Dutzend Jugendliche, 15, vielleicht 16 Jahre alt, oberkörperfrei, Headset im Ohr und Walkie-Talkie im Bund der Badehose. Sie kontrollieren die Gegend im Auftrag einer der Drogenbosse – und verkaufen seine Ware. Nelson geht auf sie zu, gestikuliert ruhig, dann dreht er sich um, Daumen nach oben.
Brasilien: Wie der Krieg gegen die Drogen immer brutaler wird
Als wir an den Sofas vorbeigehen, blockieren die Jungs den Weg, blicken betont finster, bilden ...

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