Brasilien
Eliane Ramos Vieira da Silva ist die erste Postbotin in Brasiliens größter Favela

Post, Müllabfuhr, Wasser und Strom konnten sich nie in den Favelas etablieren. Weil Eliane Ramos Vieira da Silva Post bekommen wollte, gründete sie kurzerhand ein privates Post-Unternehmen.
Eliane Ramos Vieira da Silva, eine Endvierzigerin mit glatten, dunklen Haaren und einzelnen Sommersprossen, ist in diesen Gassen aufgewachsen. Sie führt uns mit hastigen Schritten durch die Nachbarschaft ihrer Kindheit. Vor einem mit Betonmauern umfriedeten Fußballplatz hält sie abrupt an. Nelson José da Silva, Elianes Begleiter, signalisiert uns zu warten und läuft vor. Am Eingang eines Becos, also einer Gasse, sitzen auf zwei Sofas rund ein Dutzend Jugendliche, 15, vielleicht 16 Jahre alt, oberkörperfrei, Headset im Ohr und Walkie-Talkie im Bund der Badehose. Sie kontrollieren die Gegend im Auftrag einer der Drogenbosse – und verkaufen seine Ware. Nelson geht auf sie zu, gestikuliert ruhig, dann dreht er sich um, Daumen nach oben.
Brasilien: Wie der Krieg gegen die Drogen immer brutaler wird
Als wir an den Sofas vorbeigehen, blockieren die Jungs den Weg, blicken betont finster, bilden ...