Anklageerhebung

Enkeltrickbetrüger soll in der Schweiz eine Million Franken ergaunert haben

Ein 38-Jähriger soll in der Schweiz über Jahre hinweg den Enkeltrick angewandt haben. Er erbeutete über eine Million Franken mit Telefonbetrug an Älteren. Jetzt ist er angeklagt.  

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Ältere Menschen werden immer wieder vo...her Fall dem Bezirksgericht Aarau vor.  | Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Ältere Menschen werden immer wieder von Trickbetrügern am Telefon bedrängt und zur Herausgabe von Geld aufgefordert. Nun liegt ein solcher Fall dem Bezirksgericht Aarau vor. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

Ein mutmaßlicher Enkeltrickbetrüger ist im Kanton Aargau wegen gewerbsmäßigen Betrugs angeklagt worden. Der 38-jährige Pole wurde nach der Verbüßung einer Haftstrafe in Deutschland an die Schweiz ausgeliefert. Er war mehrere Jahre lang Mitglied einer internationalen Gruppe, die sich auf Betrugstaten gegenüber älteren Menschen spezialisiert hatte, wie die Oberstaatsanwaltschaft Aargau am Donnerstag mitteilte. Er soll zwischen März 2012 und Juli 2016 an 32 Enkeltrickbetrügen in der Schweiz beteiligt gewesen sein. Die Betrugstaten wurden laut Anklage vorwiegend von Polen aus geplant und gesteuert. In elf Fällen sei es zu einer erfolgreichen Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen wie Goldbarren und Armbanduhren innerhalb der Schweiz gekommen. Die Schadenssumme belaufe sich auf 1,02 Millionen Franken. In 21 Fällen sei es beim Versuch geblieben.

Der Beschuldigte soll zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt werden. Die Anklage wird vom Bezirksgericht Aarau erhoben. Die Staatsanwaltschaft hat die Durchführung eines abgekürzten Verfahrens beantragt. Der Enkeltrickbetrüger und die Gruppierung handelten gemäß Oberstaatsanwaltschaft Aargau nach der immer gleichen Masche. In Telefongesprächen gaben sich Beteiligte als nahe Verwandte oder Bekannte der jeweils kontaktierten Person aus. Durch gezielte Gesprächsführung und psychischen Druck wurden die Angerufenen dazu veranlasst, größere Geldbeträge oder Wertgegenstände herauszugeben. Die Opfer glaubten, damit einem Familienmitglied in einer Notlage zu helfen. Die Auswahl der betagten Geschädigten erfolgte laut Anklage systematisch: Es wurden alt klingende Vornamen im Telefonverzeichnis gesucht.

Schlagworte: Telefonbetrug an Älteren

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