Computerspiele
Entwickler des Spiels Witch It: "Alles beginnt mit einer Idee"
Bei "Witch It" geht es hoch her: Hexen versuchen, durch Tarnen und Verstecken Hexenjägern zu entwischen. 2018 hat das Spiel beim Deutschen Computerspielpreis gleich drei Auszeichnungen erhalten, unter anderem als bestes Jugendspiel.
Sa, 17. Apr 2021, 6:47 Uhr
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BZ: Was machen Sie als Erstes, wenn Sie ein neues Spiel entwickeln wollen?
Rienäcker: Alles beginnt mit einer Idee. Was soll das Wichtigste in dem neuen Spiel sein? Um das herauszufinden, schauen wir uns meistens Spiele an, die es schon gibt. Dann überlegen wir: Was würde ein ähnliches Spiel, das wir selbst entwickeln wollen, besser machen? Haben wir eine Idee, beginnen wir mit einem Prototypen. Das ist eine einfache Version des Spiels, die grundlegende Elemente und vor allem die neue Idee enthält. Das ist wichtig, um zu testen, ob die neue Idee Spaß macht.
BZ: Wer ist alles an der Entwicklung eines Spiels beteiligt? Und welche Aufgaben gibt es da?
Rienäcker: Es gibt Game-Designer, die sich überlegen, wie das Spiel funktionieren soll. Sie entwickeln die Regeln. Dann gibt es Programmierer. Sie schreiben den Programm-Code, damit diese Regeln auch funktionieren. Die Künstler erstellen dann die Grafiken, damit das Spiel auch hübsch ausschaut. Ein Sound-Designer erstellt die Geräusche und die Musik. Zum Schluss kommen die Tester, die das Spiel ausprobieren. Ihr Ziel ist, Fehler zu finden und sicherzustellen, dass alles so funktioniert, wie es soll.
BZ: Wie lange dauert die Entwicklung eines Spiels im Durchschnitt? Und was sind die Entwicklungsschritte?
Rienäcker: Das kommt sehr auf das Spiel an. Man kann so mit zwei bis vier Jahren rechnen. Erst kommen Konzept und Prototyp. Wenn da alles gut ist und der Prototyp Spaß macht, beginnt die Entwicklung des richtigen Spiels. Irgendwann hat man eine Alpha, das ist eine vorläufige Version. Sie sollte alle wichtigen Inhalte bieten und bereits gut spielbar sein. Der nächste Schritt ist die Beta-Version. Jetzt sollte das Spiel komplett funktionieren, es sollten nur einzelne Fehler übrig sein. Sind diese beseitigt, ist das Spiel fertig.
BZ: Was macht Ihnen bei der Entwicklung am meisten Spaß?
Rienäcker: Mir machen die frühen Phasen am meisten Spaß. Da ist man noch sehr kreativ und kann mit neuen Ideen spielen. Die Entwicklung des Prototypen geht auch viel schneller als die Entwicklung des eigentlichen Spiels. In einem gut eingespielten, kleinen Team ist die Prototypen-Phase auch sehr schön.
BZ: Wo haben Sie gelernt, Computerspiele zu entwickeln?
Rienäcker: Als ich anfing, gab es dafür noch keine Schulen. Das Internet kam gerade auf, und ich habe es genutzt, um mir alles selbst beizubringen. Heute ist alles leichter. Es gibt im Internet viel mehr Möglichkeiten, das Entwickeln von Spielen zu lernen. Selbst Youtube ist voll von Anleitungen. Außerdem gibt es mittlerweile ein großes Angebot an Game-Engines. Diese Programme helfen bei der Entwicklung von Spielen, zum Beispiel bei der grafischen Gestaltung. Früher musste man sie selbst programmieren oder teuer kaufen, heute sind sie kostenlos.
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