Er sucht die Fehler bei allen, außer bei sich

Herr Karacan aus Fribourg macht nach dem Einkaufen in Deutschland beim Grenzübertritt falsche Angaben gegenüber dem Zoll, wird erwischt und mit einer Verwarnungsgebühr von 20 Euro belegt. Er ärgert sich über seinen eigenen Fehler, bezahlt die 20 Euro und fährt weiter. Die Sache wäre erledigt und keiner Erwähnung wert gewesen. Stattdessen holt er zum Rundumschlag aus und sucht die Fehler bei allen, außer bei sich selbst. Da wird der deutsche Zoll mit der türkischen Polizei (Willkür?) verglichen, er beschwert sich, dass er kontrolliert wird (ist das nicht die Aufgabe des Zolls?) und dass der deutsche Zoll darauf hinweist, dass Regeln einzuhalten sind. Und zum Schluss wird dann noch der "Diskriminierungs-Joker" gezogen. Hat sich Herr Karacan eigentlich Gedanken gemacht, wie oft er schon unkontrolliert nach dem Einkaufen über die Grenze gefahren ist und er sich möglicherweise schon öfter die Mehrwertsteuer für Waren hat erstatten lassen, die er gar nicht ausgeführt hat? Ist ihm klar, dass Regeln auch für ihn gelten? Offensichtlich nicht – Fehler machen die anderen. Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass niemand gezwungen wird, in Deutschland einzukaufen und sich die Mehrwertsteuer erstatten zu lassen. Aber wenn man es tut, sollte man sich an die Regeln halten.