Nahverkehr
Es wird mit viel zu wenigen Plätzen gefahren
Jörg Isenberg (Freiburg)
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Hausgemachte Probleme. Es mag auf die Strecke Offenburg-Kehl zutreffen, dass dort die Fahrgastzahlen in den vergangenen Jahren massiv gestiegen sind. Bei der im Artikel genannten Höllentalbahn Freiburg-Neustadt/Seebrugg, auf der die Züge ebenfalls regelmäßig überfüllt sind und teilweise sogar Fahrgäste am Bahnsteig zurückbleiben, sind die Probleme jedoch hausgemacht: Das Fahrgastaufkommen 2023/2024 ist auf dieser Strecke im Vergleich zu den Jahren 2014/2015 (die beiden letzten Jahre, bevor 2016 mit der Modernschlechterung begonnen wurde) laut Zahlen des Landesverkehrsministeriums (LVM) um 2,6 Prozent gesunken! Bis 2015 hatten wir auf dieser Strecke fast nie überfüllte Züge und die Zuverlässigkeit war sehr hoch. Woran liegt es also?
Zur Einführung des S-Bahn-Betriebs im Dezember 2019 wurde neues, landeseigenes Wagenmaterial angeschafft. Dies geschah jedoch von Anfang an in viel zu geringem Umfang, und diese Züge erwiesen sich auch noch als unzuverlässig. Im Ergebnis wird heute, fünfeinhalb Jahre nach der Investition von mehr als 100 Millionen € Euro Steuergeldern in diese Strecke, immer wieder mit Kapazitäten gefahren, die deutlich unter denen liegen, die vor der Umstellung auf S-Bahn-Betrieb normal waren.
Zum Beispiel wurde diesen Frühsommer der Zug zur Minute 40 in Freiburg immer wieder nur mit einem Zugteil, also mit rund 165 beziehungsweise 250 Plätzen, gefahren. Vor Einführung des S-Bahn-Betriebs fuhren alle Züge mindestens mit etwa 350 Plätzen, meistens mit rund 450 Plätzen und zu den Hauptzeiten des Freizeitverkehrs sogar teilweise mit 650 Plätzen. Das ist der Grund, warum die Züge auf dieser Strecke regelmäßig überfüllt sind und Personen an Bahnhöfen zurückbleiben. Jörg Isenberg, Freiburg