In gewisser Weise sei der Osten pragmatischer, sagt der Politikwissenschaftler Hans Vorländer zu den Vorgänge in Thüringen und erklärt, warum wir dennoch weit entfernt sind von Weimarer Verhältnissen.
Der Eklat um die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen habe erneut gezeigt: Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung herrsche in ostdeutschen Bundesländern ein anderes Verständnis von Demokratie und Parlamentarismus vor. Das sagt der aus Westdeutschland stammende, aber seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten in Sachsen forschende Politikwissenschaftler Hans Vorländer.
BZ: Herr Vorländer, nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich mit entscheidenden Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten Thüringens brach in der Bundeshauptstadt und im Westen ein Sturm der Entrüstung los. In Ostdeutschland dagegen verstehen viele ...