Geldpolitik
EZB in Lauerstellung: Keine weitere Zinssenkung in Sicht
Innerhalb eines Jahres haben die Euro-Währungshüter den für Banken und Sparer wichtigen Einlagenzins halbiert. Nun hält die EZB still. Wie geht es weiter?
- dpa 
- Do, 30. Okt 2025, 19:15 Uhr 
 Wirtschaft
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																					Die Europäische Zentralbank bleibt angesichts weltweiter Krisen vorsichtig: Die Notenbank lässt den für Sparer und Banken relevanten Einlagenzins zum dritten Mal in Folge unverändert bei 2,0 Prozent. Das entschied der EZB-Rat, der ausnahmsweise in Florenz tagte und nicht am Sitz der Notenbank in Frankfurt.
Damit verharren die Euro-Währungshüter nach einer Serie von Zinssenkungen in Lauerstellung, während die US-Notenbank Fed am Mittwoch die Leitzinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr senkte. Die EZB hatte schon im Juli und September die Leitzinsen im Euroraum unverändert gelassen und auf ein "außergewöhnlich unsicheres Umfeld" hingewiesen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte in Florenz: "Die Aussichten sind nach wie vor unsicher, insbesondere aufgrund der anhaltenden globalen Handelsstreitigkeiten und geopolitischen Spannungen." Volkswirte rechnen in diesem Umfeld nicht mit weiteren Zinssenkungen im laufenden Jahr.
Leichter Aufwärtstrend bei Sparzinsen
Vor ihrer Zinspause hatte die EZB die Leitzinsen achtmal binnen eines Jahres gesenkt. Noch im Frühjahr 2024 lag der Einlagenzins, den Banken erhalten, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, doppelt so hoch bei 4,0 Prozent. Seither sind auch die Sparzinsen deutlich gesunken. Die Leitzinsen der EZB haben weitreichende Auswirkungen an den Finanzmärkten und beeinflussen etwa die Zinsen für Sparer.
Zuletzt beobachtete das Vergleichsportal Verivox wieder leicht steigende Tages- und Festgeldzinsen. Allerdings mache die Inflation den Effekt zunichte, sodass Sparer unter dem Strich Geld verlören – insbesondere mit Tagesgeld, das zuletzt im Schnitt 1,28 Prozent Zinsen abwarf, während sich die Teuerung etwas über der Zwei-Prozent-Marke eingependelt hat. Für das laufende Jahr erwartet die EZB eine Teuerungsrate von 2,1 Prozent. Das wäre nur leicht über dem Ziel der Notenbank. In Deutschland hat die Teuerung wieder etwas nachgelassen. Mit 2,3 Prozent verharrt die Inflation im Oktober aber über der Zwei-Prozent-Marke, wie eine erste Schätzung des Statistischen Bundesamtes ergab.
 
		 
				 
				 
				 
				 
				 
				 
				 
				 
				 
				