Fasten auch beim Abitur?
An deutschen Schulen gibt es viele junge Muslime, die sich nach allgemeiner Auslegung am Ramadan beteiligen müssen.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Die Schulpflicht gelte auch während des Ramadan, betont Beckmann. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, sagt: "Schule kann wegen der Dichte des Schuljahres weder bei Prüfungsterminen noch im Sportunterricht auf den Ramadan Rücksicht nehmen."
Der islamische Theologe Mouhanad Khorchide wirbt für flexible Lösungen. "Grundsätzlich gilt ein Fastenverbot, wenn der Fastende durch das Fasten Schaden tragen würde." Die Entscheidung für oder gegen das Fasten liege letzten Endes bei jedem Einzelnen. Mit Blick auf Gymnasiasten fügte er hinzu: "Es gibt daher keine allgemeine Festlegung, ob zum Beispiel das Fasten in der Klausurphase zumutbar ist oder nicht." Es gebe Menschen, die konzentrierter denken und arbeiten könnten, wenn sie fasten. "Und bei anderen ist es umgekehrt."
Wenn man Flüssigkeit zu sich nimmt, erläutert Khorchide, wäre das Fasten damit abgebrochen und man habe die Möglichkeit, das Fasten zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen: "Die theologisch offene Möglichkeit ist, dass man das Fasten unterbricht und später nachholt, wenn es triftige Gründe dafür gibt." Gerade für die Sommermonate, in denen die Tage sehr lang sind, gebe es Erleichterungen, die vorsehen, dass Fastende sich zum Beispiel an Mekka orientieren können und somit viel kürzer fasten.
Der Islamrat und der deutsch-türkische Moscheeverband Ditib wiesen darauf hin, dass auch Schüler unter 14 Jahren fasten könnten. Dann sei es jedoch unter Umständen sinnvoll, die betreffenden Kinder langsam an das Thema heranzuführen, "indem beispielsweise für einen bestimmten Zeitraum des Tages gefastet wird", sagt der Vorsitzende des Islamrates, Burhan Kesici. Ditib-Generalsekretär Bekir Alboga bezeichnet die Teilnahme Jugendlicher am Fasten als einen "Ausdruck gelebter Religiosität". Selbstbewusste, gläubige Jugendliche seien "besser gegen Extremismen und Radikalismus jeglicher Couleur gewappnet", erklärt Alboga.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ