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Nele Guderian

15-jährige Freiburgerin spielt im "Hanni und Nanni"-Kinofilm mit

Anja Bochtler

Von

Fr, 01. Juni 2012

Freiburg

Nele Guderian ist 15 und hat einen Traum: Schauspielerin. Ihrem Ziel ist sie bedeutend näher als andere Teenager.

Zurzeit Daniela: Nele Guderian.  | Foto: bamberger
Zurzeit Daniela: Nele Guderian. Foto: bamberger
Als sie mit Freundinnen "Die wilden Hühner" von Cornelia Funke nachspielte, war sie die Frieda. In der ARD-Serie "Tiere bis unters Dach" ist sie die Emma, im zweiten Teil der Kinoverfilmung "Hanni und Nanni" die Daniela. Nele Guderian (15) liebt es, in Rollen zu schlüpfen. Sie macht das nicht nur zum Spaß, wie mit ihren Freundinnen und den "wilden Hühnern". Als Emma und Daniela ist sie einem großen Fernseh- und Kinopublikum bekannt. Seit vier Jahren ist Nele Guderian Schauspielerin – und im Hauptberuf Schülerin am Droste-Hülshoff-Gymnasium.

Als Neles Mutter vor vier Jahren in einer Anzeige in der BZ las, dass die ARD Kinder für eine neue Serie suchte, hat sie schnell gehandelt: Einen ganzen Vormittag lang, während ihre Tochter in der Schule war, rief sie immer wieder bei der ARD an – und ergatterte trotz des großen Ansturms einen Platz fürs Casting.

Und was sagte Nele dazu, als sie heim kam? "Ich war total glücklich", erinnert sie sich. Seit sie denken konnte, hatte sie Schauspielerin werden wollen, genau wie ihre Patentante, die sie immer bewundert hat. Dazu kommt, dass die Geschichte von Gretha, der Hauptfigur der ARD-Serie "Tiere bis unters Dach", Parallelen mit Neles Geschichte hat: Wie Gretha musste auch Nele von Hamburg in den Schwarzwald ziehen, und beide fanden das anfangs ganz schrecklich. Bei Nele ist das jetzt neun Jahre her, inzwischen hat sie sich gut eingelebt in Freiburg, vor allem wegen ihrer Freunde und ihrer Schule.

Aber zuerst war es schlimm, weil ihr die Trennung von ihrer besten Freundin und ihrem besten Freund in Hamburg so schwer fiel. Umso besser konnte sich Nele in Gretha einfühlen. Deren Rolle bekam sie zwar nicht, als sie als eine von Dreien – von anfangs 500 – in der letzten Casting-Runde angelangt war.

Aber das machte nichts, findet Nele im Rückblick. Denn die Rolle von Grethas Konkurrentin Emma, die um ihre Position als bester und beliebtester Schülerin kämpft, ist mindestens genauso spannend: Emma ist nämlich nicht immer nett, sondern auch mal zickig, sie hat viele verschiedene Seiten. Eher eine der dramatischeren Rollen, die Nele besonders spannend findet.

Und ganz ähnlich wie die Daniela, die eifersüchtig auf die Zwillinge Hanni und Nanni ist, den Hauptfiguren im Kinofilm, der Mitte Mai mit großem Erfolg angelaufen ist. Nele ist keine, die früher die "Hanni und Nanni"-Bände verschlungen hat. Als sie im dafür passenden Alter war, hat sie noch nicht gern gelesen, erst seit kurzem verschlingt sie Bücher – ihr derzeitiger Favorit ist "Drei Meter über dem Himmel" von Federico Moccia. Als Neles Agentur die Rolle bei "Hanni und Nanni" für sie aufgetan hat, schaute sie sich erstmal den ersten Teil an. Sie findet sich leicht in Geschichten und Rollen hinein, auch das Lernen von Texten ist kein Problem: Sie überlegt sich einfach, wie sie selbst reagieren würde, wenn sie die Figur wäre, die sie spielt.

Auf Neles Alltag hat sich ihr Schauspielerinnen-Dasein kaum ausgewirkt. Ihre Freundinnen sind dieselben geblieben, das Drehen fand bisher meist in den Ferien statt, es gibt Betreuerinnen, die sich gut um die Kinder-Schauspieler kümmern. Nele und ihre Eltern haben keine Bedenken, dass sie überfordert sein könnte. Natürlich ist es traurig, wenn es nach einem Casting nicht klappt und sie keine Rolle bekommt, das hat Nele schon ein paar Mal erlebt. Doch sie sagt, sie kommt gut damit klar.

Allerdings weiß sie auch schon, dass sie es schwierig fände, immer nur zu warten, dass die Agentur anruft. Zurzeit hat sie genug anderes zu tun, neben Schule und Lesen gehören Tennis- und Saxophonspielen, Skifahren, Tauchen und Treffen mit Freunden zu Neles Hobbies. Später will sie – selbst wenn alles gut weitergeht – nicht nur aufs Schauspielern setzen. Am liebsten würde sie im Zweitberuf Ärztin werden, auch ihre Eltern sind beide Ärzte. Sie träumt davon, in armen Ländern zu arbeiten – und Angelina Jolie ist vor allem deshalb ihre Lieblingsschauspielerin, weil sie sich sozial engagiert.

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Ressort: Freiburg

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Fr, 01. Juni 2012:
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