Freiburger Ökonom Cremer: "Dieser Niedergangsdiskurs ist gefährlich"
Der Freiburger Georg Cremer zählt zu den profundesten Kennern des deutschen Wohlfahrtsstaates. Der frühere Generalsekretär der Caritas fordert im Interview, die Lage im Land nicht schlechtzureden.
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BZ: Herr Cremer, in Ihrem neuen Buch vertreten Sie zum wiederholten Mal die These, in Deutschland gehe es sozialer zu als die meisten meinen. Und das als früherer Generalsekretär der Caritas. Damit legen Sie sich erneut mit dem eigenen Lager der Sozialverbände an, aus deren Reihen ständig ein angeblicher Raubbau am Sozialstaat beklagt wird. Ist man in Ihrer Szene noch gut auf Sie zu sprechen?
Diese Szene ist bunt, und es gibt dort durchaus Menschen wie mich, die die Sorge umtreibt, dass der ständige Diskurs vom angeblichen Niedergang des Sozialen den Feinden der Demokratie nutzt. Wenn man immerfort behauptet, alles werde immer schlimmer und wir lebten in einem Land schreiender Ungerechtigkeit, behauptet man zugleich, dass sich die etablierte Politik nicht um die ...