Freiburger Verwaltungsgericht beschäftigt sich zu fast 90 Prozent mit Asylklagen
Routine, Leerlauf, offene Fragen: Das ist der Alltag am Freiburger Verwaltungsgericht. Die Juristen beschäftigen sich inzwischen hauptsächlich mit Klagen abgewiesener Asylbewerber. Viele Fälle bleiben allerdings unerledigt.
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Die Worte kommen Susanne Neumann routiniert über die Lippen. Kurz geht der Blick der Richterin nach links zur Uhr an der weißen Wand, mit dem rechten Daumen drückt sie den Knopf des Diktiergerätes, dann nennt sie mit leiser Stimme die Uhrzeit "neun Uhr zwölf", das Datum und das Aktenzeichen. Neumann will die Pflicht rasch hinter sich bringen. "Erschienen sind" – sie blickt auf, vergewissert sich, nennt dann den Namen des Klägers, seines Anwalts und des Dolmetschers, "den besten, den wir haben". Etwas genervt fügt sie an: "Für die Beklagte ist niemand erschienen. Trotz Ladung." Wer will, erkennt darin eine Spitze gegen das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Dann schaut Neumann kurz nach draußen in den Winterhimmel.
Vor Neumann hat ein junger Mann mit Undercut Platz ...