Düstere Erinnerungen, genutzte Chancen, leere Versprechen: Fünf Jahre nach dem Tsunami begab sich unsere Autorin auf eine Spurensuche in Phuket, Khao Lak und Ban Nam Kem.
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Mulan Kwanghei hat sich nicht unterkriegen lassen. Die 43-Jährige besitzt heute wieder genug Liegestühle, um ihre fünfköpfige Familie zu ernähren. Am 26. Dezember 2004 stand Mulan vor dem Nichts. Sie konnte sich zwar vor den Wellen in Sicherheit bringen, doch der Tsunami hatte ihr Haus zerstört, ihre Existenz vernichtet, ihr jüngster Sohn war traumatisiert. "Drei Monate wollte er nicht mehr aus dem Haus. Er weigerte sich, in die Schule zu gehen", erzählt sie, während sie am Strand von Patong auf Kunden wartet, die für 200 Baht, umgerechnet vier Euro, zwei Liegestühle und einen Sonnenschirm mieten.
Mulan, die wir wenige Wochen nach der Todesflut zum ersten Mal trafen, hatte Glück im Unglück. Aus einem Schutthaufen konnte sie 18 Liegen zerren. Ein Schwede schenkte ihr zehn neue Sonnenschirme, "einfach so", sagt Mulan. Das war ihr Startkapitel, mit dem sie drei bis vier Euro am Tag verdiente. Stammgäste sahen ihr Foto in der Zeitung und schickten Geld, damit sie ihr Haus ...