Senegal will Erdgas vor seiner Küste fördern und in den globalen Norden verkaufen. Auch Deutschland hat Interesse. Doch ist das eine gute Idee? Sollte das Land nicht auf Sonnenenergie setzen?
Mit hoher Geschwindigkeit fährt das Marineschiff an einem Dutzend kleiner Fischerboote vorbei. Die Motoren wühlen das Meerwasser auf zu einer Spur weißer Gischt. Der Abstand beträgt vielleicht 100 Meter. Diese Szene wurde vor einigen Monaten per Smartphone von einer der flachen, bunt bemalten Pirogen aus aufgenommen, mit denen die Fischer auf den Atlantik hinausfahren. Das große Schiff wendet, kommt zurück. Die Fischer rufen, schreien, gestikulieren. Sie fühlen sich bedroht.
Die Marine will ihnen den Weg blockieren. Vor der Küste des westafrikanischen Landes Senegal liegt unter dem Meeresboden ein bedeutendes Erdgasvorkommen, 2024 soll die Förderung beginnen. Um die Plattformen wurden Sperrgebiete eingerichtet, in denen keine Fischerei mehr stattfinden darf.
Was zunächst nach einem lokalen Problem klingt, hat eine globale Dimension: Ist es angesichts der ...