Handwerk in der Region
Gewerbe-Akademie Offenburg zeigt sich innovativ
Verlagsthema In den modern ausgestatteten Werkstätten und Unterrichtsräumen der Gewerbe-Akademie wird der Handwerksnachwuchs ausgebildet.
Juliane Eiland-Jung
Mi, 25. Jun 2025, 11:21 Uhr
Verlagsthema
Thema: Handwerk in der Region
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Nicht ohne Stolz präsentiert Bernd Hensle, Abteilungsleiter der ÜBA, die gerade neu eingerichtete Werkstatt, in der die Auszubildenden an den modernsten Wärmepumpen lernen können – und sich vor allem auch in das komplexe Wechselspiel zwischen Photovoltaik, Speichertechnik, Solarthermie und weiteren Elementen moderner Haustechnik einarbeiten können.
So wie die Berufe haben sich auch die Lehrmethoden der Gewerbe-Akademie modernisiert. Die Einbindung von E-Learning-Plattformen und Tablets ist selbstverständlich. Im Bereich Sanitär, Heizung und Klima und bei den Zahntechnikern wurden in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten Programme aufgelegt, die fachspezifische Inhalte nach modernen pädagogischen Erkenntnissen aufbereiten.
Handwerk bleibt aber dennoch Handwerk, und das ist den Ausbildern und den Auszubildenden auch wichtig. Bernd Hensle freut sich über die seit drei Jahren wieder steigenden Lehrlingszahlen. "Mit 2414 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen 2024 haben wir den Vor-Corona-Stand wieder erreicht. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 5,8 Prozent." Zwar macht sich die schlechte Baukonjunktur bemerkbar in einigen Berufen wie Beton- und Stahlbetonbauer, doch auch in diesem Bereich gibt es zum Beispiel bei den Gerüstbauern und bei den Stuckateuren Berufe mit deutlichen Steigerungen.
Allzu sehr will Hensle jedoch die kurzfristigen Schwankungen von Jahr zu Jahr nicht bewerten. Bei manchen Berufen ist der Rückgang der Auszubildenden ein Zeichen dafür, dass das Handwerk selbst (wie bei den Fotografen) kaum noch nachgefragt wird. Dagegen deckt ein Anstieg um 12 Prozent bei den Ausbildungszahlen für den Bereich Sanitär, Heizung und Klima den gestiegenen Bedarf noch lange nicht.
Die Motive, einen Handwerksberuf zu ergreifen, sind ganz unterschiedlich. Bei den einen ist es der elterliche Betrieb, beim zweiten der Opa, mit dem das Heimwerken immer viel Spaß gemacht hat. Es kann aber auch einfach die Freude am Material sein, mit dem man arbeitet. "Holzgeruch ist geil", findet zum Beispiel der 22-jährige Schreinerlehrling Felix Bittner, der zuvor eine Mechatroniker-Lehre angefangen hatte und umgesattelt ist.
Handwerk ist eben etwas anderes, als den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen, finden Max Huber und Fabio Greco, die beide im ersten Lehrjahr als Metallbauer sind. "Immer wieder auf anderen Baustellen arbeiten" und so Abwechslung zu erleben, nennen sie als weitere Pluspunkte ihrer praktischen Ausbildung. Für Sebastian Maier (20), der eine Ausbildung zum Elektriker beim E-Werk absolviert, sind "die drei Jahre Ausbildung vergangen wie im Flug". Es freut ihn, dass seine Arbeit "für die Menschen in der Ortenau wichtig ist".
Ein Sonderfall sind die Schilder- und Lichtreklame-Hersteller, die an der Badischen Malerfachschule in Lahr unterrichtet werden. Eine winzige Nische im Handwerk mit gerade einmal drei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im vergangenen Jahr im Kammerbezirk Freiburg. Dass die Ausbildungsklassen in Lahr dennoch voll wurden, liegt am großen Einzugsbereich der Berufsfachschule und an ihrem sehr guten Ruf in der Branche.
Die Aussichten für die Absolventen seien gut, betont Lehrerin Diana Niklas. Der Zeichenunterricht im Freien auf den Stufen des Alten Rathauses verbindet Öffentlichkeitsarbeit für den ebenso kreativen wie handwerklichen Beruf mit Unterricht über Perspektive, Baustil und Außenwerbung.