Gewinner beim Wettbewerb "Mein Haus auf Reisen"

Fliegende Untertassen, rollende Fassaden, Wände mit Spinnenbeinen: "Mein Haus auf Reisen" lautet das Motto des trinationalen Architekturwettbewerbs, bei dem Schülerinnen und Schüler aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz ihre Ideen künstlerisch umsetzen sollten. Das Ziel: Verständnis für Architektur schaffen – und mündige Bürger. Am Montag wurden die Arbeiten der Teilnehmenden aus Südbaden im Freiburger Architekturforum ausgezeichnet.  

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So stellt sich die Klasse 7a des Deuts... Wohnen  vor – vor allem bewegt.  | Foto: michael bamberger
So stellt sich die Klasse 7a des Deutsch-Französischen Gymnasiums das Wohnen vor – vor allem bewegt. Foto: michael bamberger
Architektur kann einen manchmal in den Wahnsinn treiben. "Am Anfang sind die Holzstäbchen immer wieder rausgefallen", schildert Christophe Dierdorf (14) aus der Klasse 9a des deutsch-französischen Gymnasiums in Freiburg seine ersten Versuche. "Das hat ganz schön genervt." Nach dreiwöchiger Bastelarbeit kann Architektur aber auch begeistern: "Wir haben mit der Heißklebepistole immer wieder nachgebessert und ein richtig fantasievolles Modell entwickelt."

Das sah auch die Jury so, die der 9. Klasse einen Preis für ihr "Haus auf Reisen" überreichte. Das Gebilde aus Pappe, Streichhölzern und Aluminium verkörpere die Aufgabenstellung auf besonders kreative Weise – inklusive deutsch-französischer Papierflagge. "Es ist sehr wichtig, dass sich Schüler frühzeitig mit ihrer gebauten Umwelt befassen", erklärt Ingeborg Thor-Klauser den Sinn des Wettbewerbs. Als Vizepräsidentin des Europäischen Architekturhauses Oberrhein koordiniert sie die Aktion. Ihr Fazit: "Wir freuen uns, wie viele sich für das Thema interessieren."

Insgesamt beteiligten sich 120 Schulklassen aus Baden, Elsass und beiden Basler Kantonen am "Haus auf Reisen". Die zehn Modelle, die in Freiburg der Jury vorgestellt wurden, stammen aus dem Breisgau. Hier machten Schulen aus Freiburg, Breisach und Kenzingen mit. "So entstehen die mündigen Bürger von morgen", sagt Thor-Klauser. Dass es gut ist, sich auszukennen, sehe man bei aktuellen Bauprojekten wie Stuttgart 21. Was die Schüler ablieferten, waren dann sowohl überirdische als auch unterirdische Häuser: Mal schwimmend, mal rollend, dann wieder in Pilzform oder als schwimmende Stadt auf dem Meer. "Wir wollten nicht einfach ein Betonhaus bauen, sondern etwas Schönes, Luxuriöses", erläutert der 13-jährige Joachim Frey vom Gymnasium Kenzingen die Gruppenarbeit seiner Klasse. Andere Werke erinnern an schwimmende Meeresstationen wie bei James Bond – und manche sind mit behindertengerechten Aufzügen ausgestattet.

Der Vorsitzende der Architektenkammer im Bezirk Freiburg, Eckhard Bull, ermuntert die Jungen, ihre Ideen umzusetzen: "Je älter ihr werdet, desto weniger kreativ seid ihr." Durch Aktionen wie "Mein Haus auf Reisen" könne man schon Kindern vermitteln, dass sich überall um sie herum gebaute, sich verändernde Umwelt befinde. "Das beginnt schon zu Hause in euren Zimmern. Die verändern sich langsam vom Spiel- zum Lern- und Arbeitszimmer."

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