Veggie-Produkte
Gut gemacht Friedrichwurst!
Jörg Ritzel (Freiburg)
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Bundeskanzler Merz: "Eine Wurst ist eine Wurst. Wurst ist nicht vegan." Europäische Volkspartei, zu der auch CDU und CSU gehören: "Nur wo Fleisch drin ist, darf künftig Wurst draufstehen oder auch Schnitzel, Burger und so weiter". Denn wir Verbraucher sind ja alle blöd, wo vegan drauf steht und gleichzeitig Wurst wissen wir ja nicht was das heißt, oder wie? Gegenvorschlag: Jede Wurst, die Fleisch enthält, muss künftig in Europa "Fleischwurst" heißen, Fleisch-Gelbwurst, Fleisch-Salami, Fleisch-Lyoner oder Fleisch-Presskopf. Heißt die Wurst nur Wurst, enthält sie kein Fleisch. Denn: Die Bezeichnung als "Wurst" dient ja auch jenseits des Fleischgehalts als Bezeichnung für eine bestimmte Form, wie uns das digitale Wörterbuch der deutschen Sprache bestätigt, mit Beispielen: "Hunde haben Würste im Sandkasten hinterlassen" oder "Pfeift der Wind unter der Haustür herein, rollen Sie eine alte Decke zusammen und legen die Wurst (gemeint ist die Decke!) innen vor die Tür." Und wie sollen denn Rügenwalder & Co. (mit Umstellungskosten von Millionen!) künftig ihre veganen Würste nennen? Grillstängel oder Veganschlauch oder Langkegel? Und welche zahlreichen Wortkreationen steuern andere Vegan-Anbieter bei? Wie weiß der Verbraucher da noch, was da eigentlich angeboten wird? Dem ist es ja nicht wurst, was er kauft, wenn er eigentlich nur vegane Wurst kaufen wollte.
Angesichts seines Engagements für die europäische Fleischwirtschaft wird auch unser Bundeskanzler schon fälschlicherweise als "Hanswurst" bezeichnet. Hans ist falsch, richtig müsste es heißen Friedrichwurst. Wurst ist laut Kanzler Merz allerdings richtig, denn er enthält ja tatsächlich Fleisch. Ausgerechnet diejenigen rechten Abgeordneten, die der EU ständig Regulierungswut vorwerfen, betätigen sich auf einmal als Sprachpolizei. Ein geschickter Schachzug: Die Empörung über solchen bürokratischen Unsinn wird einmal mehr die AfD stärken! Gut gemacht Friedrichwurst! Jörg Ritzel, Freiburg