Pflichtjahr
Hier geht es um Schuldverschiebung
Volker Wacker (Oberkirch)
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Marcel Fratzscher hat eine Idee: Rentner sollen ein Pflichtjahr leisten. Altenpflege, Wehrübungen, Hilfsdienste – schließlich, so der DIW-Chef, hätten die Boomer zu wenig Kinder bekommen. Man reibt sich die Augen. Eine Generation, die dieses Land einst stark machte, Jahrzehnte Steuern gezahlt, millionenfach Wehr- oder Zivildienst geleistet hat, soll nun zur Strafe wieder antreten. Wer 40 Jahre malocht hat, darf die Kittelwäsche im Pflegeheim falten. Respekt nennt man das wohl nicht. Das Ganze riecht nach geistiger Armut im Professorengewand.
Statt jüngere und ältere Leistungseliten zu entlasten, sollen ausgerechnet jene zahlen, die immer schon herhielten: die große Masse der Babyboomer. Erst mit einem "Boomer-Soli", nun mit einem Rentnerdienst. Morgen vielleicht mit dem "Opa-Einsatzkommando". Die Wahrheit ist: Hier geht es nicht um Solidarität, sondern um Schuldverschiebung. Um die Rettung einer Schuldenpolitik, die an die Grenzen stößt. Und dafür sollen nun die Alten den Kopf hinhalten – als billige Ressource, als moralische Prügelknaben oder wohl auch als gezielte Provokation, um dann im politischen Raum die gemäßigte Variante von Sondersteuern für Boomer durchzudrücken. Ein Pflichtjahr für Rentner? Das ist keine Reformidee, sondern das ist abermals eine bodenlose Unverschämtheit des staatlich subventionierten Agitators Fratzscher.
Volker Wacker, Oberkirch