Hier lernen Kinder, klare Ansagen zu machen
Seit 25 Jahren gibt es Kontiki auf dem Mundenhof – rund 100 000 Kinder haben dort seither Ruhe, Respekt und Glück erfahren.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Naheliegend ist die organisatorische Zuordnung: Das Städtische Forstamt befasst sich mit den Ressourcen der Natur – und hat deshalb auch die gesamte Mundenhof-Anlage inklusive Kontiki unter seinen Fittichen. Forstamtsleiter Hans Burgbacher stellte mit Stolz heraus, dass beides, der Mundenhof als Ganzes und auch Kontiki, in stetem Aufwind seien. So stiegen die Besucherzahlen am Mundenhof innerhalb der vergangenen sechs, sieben Jahre um ein Drittel, nämlich von 220 000 auf 350 000. Und der gute Zuspruch für die diversen Angebote von unmittelbarer Begegnung von Kindern und Tieren lässt sich beziffern auf rund 100 000 junge und jüngste Tierfreundinnen und -freunde die an bislang rund 2800 Nachmittagen als Kontiki-Kinder auf den Mundenhof kamen.
Für Susanne Eckert vom Leitungsteam des Mundenhofs sind die sehr erfolgreichen 25 Jahre Kontiki auch der Beleg dafür, dass es gut war, hier einen eigenen naturpädagogischen Weg zu gehen: Weder Jugendfarm noch Zoo-Schule, sondern etwas Neues, Einzigartiges. Kontiki-Leiter Till Meinrenken, Biologe und Pädagoge, betonte die enge Zusammenarbeit von Tierpflegern und Pädagogen, die gemeinsam den intensiven Kontakt der Kinder zu den Tieren ermöglichen – das sah auch schon das ursprüngliche Konzept vor. Hinzugekommen sind weitere Bausteine wie die tiergestützte Pädagogik und tiergestützte therapeutische Angebote.
"Unser Ziel ist, mit unserer Arbeit die Kinder resilient zu machen", so Meinrenken, "also Stärken zu entwickeln, die sie spätere krisenhafte Situationen besser bewältigen lassen." Im direkten, regelmäßigen und verantwortungsvollen nachmittäglichen Umgang etwa mit einer eigenwilligen Ziege, lernt ein Kind, nein zu sagen, ruhig und aufrecht zu stehen, klare Ansagen zu machen: Da geht’s lang! "Die Kinder sind Mitglieder der Herde", sagt Meinrenken, "zehn Ziegen, zehn Kinder, alle machen sich gemeinsam auf." Was sie über Jahre an diesen Nachmittagen erleben, ist Glück und es stattet sie fürs Leben aus, bestätigte Susanne Eckert. Kleiner Wermutstropfen in der Auflistung der Erfolge: Blieben die Kinder bislang oft sechs, sieben Jahre bei Kontiki, so sind es heute oft nur noch zwei, drei Jahre: "Mit der fünften Klasse bleibt dann eigentlich kaum noch Zeit für solche Hobbys."
Klar scheint: Die ursprüngliche Idee vom einstigen Gartenamtsleiter Bernhard Utz ist aufgegangen, nämlich, Stadtkindern zumindest ein Basiswissen vom Landleben nahezubringen. Einst gestartet mit einer halben Stelle, gibt es heute drei Stellen für Kontiki – und das Vorhaben, auch weiterhin aktuell auf die Bedürfnisse der Kinder reagieren zu können – auch solcher mit Behinderungen.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ