"Ich will heimkehren"
Malala Yussufzai, 2012 durch einen Taliban fast getötet, hat ihre Heimat Pakistan besucht / Radikalislamisten pöbeln weiter gegen sie.
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Damals hatte ein Talibankämpfer versucht, sie im Schulbus mit einem gezielten Kopfschuss umzubringen. Malala hatte lauthals Erziehung für Mädchen verlangt. Die heute 20-jährige Pakistanerin hatte für ihren Einsatz den Friedensnobelpreis erhalten – gerade das hat sie in ihrer Heimat oft verhasst gemacht, dazu ihre weltweite Kampagne gegen Gewalt und für die Erziehung von Mädchen.
"Ich kann jetzt der ganzen Welt erklären, dass in Pakistan totaler Friede herrscht", erklärte die junge Frau sehr zur Freude der pakistanischen Machthaber, "meine Rückkehr in meine Heimat beweist dies." Die junge Frau, deren Reiseprogramm aus Schutzgründen streng geheim gehalten und die auf Schritt und Tritt von Sicherheitskräften begleitet wird, trägt offenbar eine stark getönte Brille, um sich zu diesem Satz zu versteigen. Bei ihrer am Ostermontag beendeten Stippvisite konnte zwar kein mordlustiger Landsmann zu ihr vordringen, doch in den sozialen Medien des Landes gab es Unterstellungen, Beleidigungen und Drohungen. Malala sei eine Agentin des US-Geheimdienstes CIA, lautete eine der harmloseren Aussagen. Noch im Mai 2017 hatte ein Minister behauptet, bei dem Mordanschlag habe es sich um "Schau" gehandelt. In den 152 000 Privatschulen der All Pakistan Private Schools Federation ist das Buch "I am Malala" (Ich bin Malala) verboten. Doch Malala gibt sich unbeeindruckt. "Ich konzentriere mich gegenwärtig auf meine Erziehung", erklärte Malala unter Tränen bei einer Pressekonferenz in Mingora, "danach will ich heimkehren." Bescheidene Worte in einer Heimat, in der ihr oft Hass entgegenschlägt. Außerdem kleidet sich die junge Pakistanerin nun mit Kopftuch und traditionellem pakistanischen Gewand – mit Jeans hatte sie 2017 Pakistans Konservative und Extremisten aufgeregt.
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