Umfrage

In Baden-Württemberg fürchtet jeder fünfte Mensch um seinen Job

Die Wirtschaft schwächelt seit Jahren. Das schlägt sich auf die Stimmung der Menschen im Südwesten nieder. Sie sorgen sich, wie eine Umfrage verdeutlicht, um den Wohlstand im Land.  

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Keine gute Stimmung: Einer repräsentat...sten die Lage der Wirtschaft kritisch.  | Foto: Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Keine gute Stimmung: Einer repräsentativen Umfrage zufolge sieht die Mehrheit der Bevölkerung im Südwesten die Lage der Wirtschaft kritisch. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Die Menschen in Baden-Württemberg haben Angst um ihren Job. Jeder Fünfte sorgt sich um seinen Arbeitsplatz, wie aus einer in Stuttgart veröffentlichten Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Unternehmer Baden-Württemberg hervorgeht. Männer fürchteten deutlich mehr um ihr Beschäftigungsverhältnis als Frauen, jüngere Erwerbstätige mehr als ältere.

"Ohne technologische Führerschaft verliert ein Hochlohnstandort wie unserer schnell an Gewicht." Thomas Bürkle
Der Präsident der Unternehmer Baden-Württemberg, Thomas Bürkle, sagte, die Menschen im Land seien besorgt, und diese Besorgnis erschöpfe sich nicht in kurzfristigen Stimmungswerten. "Sie reicht tief in das Zukunftsvertrauen hinein. Wir müssen das ernst nehmen." Der repräsentativen Umfrage zufolge sieht die Mehrheit der Bevölkerung im Südwesten die Lage der Industrie kritisch. Baden-Württemberg brauche schnellere Transfers von Forschung in die Wirtschaft, technologieoffene Förderung und bessere Bedingungen für Start-ups, forderte Bürkle. "Ohne technologische Führerschaft verliert ein Hochlohnstandort wie unserer schnell an Gewicht."

38 Prozent halten die Lage der Industrie im Bundesland für gut, 56 Prozent für schwierig wie Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher mitteilte.

Die Krise macht auch vor den Türen Südbadens nicht halt

Baden-Württemberg ist stark durch die Autoindustrie und ihre Zulieferer und den Maschinenbau geprägt. Viele Unternehmen kündigten in der Vergangenheit zum Teil einen massiven Stellenabbau an. So will unter anderem Bosch Tausende Jobs streichen. Gleichfalls bauen Porsche, Mercedes-Benz, Daimler Truck oder viele kleinere Mittelständler Arbeitsplätze ab.

Die Wirtschaftskrise, die inzwischen drei Jahre anhält, macht auch vor den Türen Südbadens nicht halt. So droht beim Nähfadenspezialisten Gütermann in Gutach der Wegfall von 340 Arbeitsplätzen. Die Produktion soll beendet, das Betriebsgelände im Elztal veräußert werden. Beim Anlagenbauer Wehrle-Werk in Emmendingen fallen 170 der zuletzt 205 Stellen weg. Das Unternehmen befindet sich schon seit längerer Zeit in einer Krise. Auch der Freiburger Dienstrad-Leasing-Spezialist Jobrad plant 20 Prozent er Arbeitsplätze im Kernunternehmen Jobrad GmbH mit derzeit 850 Mitarbeitenden zu streichen. Das entspricht rund 170 Stellen.

Insbesondere in der jungen Generation gebe es mittlerweile weit verbreitet die Befürchtung, dass das Wohlstandsniveau sinken und sie entsprechend nicht das Wohlstandsniveau ihrer Eltern erreichen werde, betont Allensbach-Geschäftsführerin Köcher.

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Schlagworte: Thomas Bürkle, Allensbach-Geschäftsführerin Köcher, Renate Köcher

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