Unfallstatistik

In Baden-Württemberg sterben erstmals mehr Radler als Motorradfahrer im Straßenverkehr

Die Unfallstatistik zeigt: Die Gefahren im Straßenverkehr ändern sich. Erstmals sind auf den Straßen Baden-Württembergs mehr Radfahrer ums Leben gekommen als Motorradfahrer.  

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75 Radfahrer sind bei Unfällen in Baden-Württemberg 2022 gestorben.  | Foto: Karsten Schmalz (imago)
75 Radfahrer sind bei Unfällen in Baden-Württemberg 2022 gestorben. Foto: Karsten Schmalz (imago)
Im vorigen Jahr starben 75 Radler im Südwesten bei Unfällen, 2021 waren es 57. Das geht aus der Verkehrsunfallbilanz hervor, die am Dienstag in Stuttgart vorgestellt wurde. Zudem kamen im vergangenen Jahr 66 Motorradfahrer ums Leben, fünf weniger als im Vorjahr. Die Zahl der verunglückten Motorradfahrer liege damit auf dem tiefsten Stand seit Einführung der amtlichen Unfallstatistik im Jahr 1953, also seit 70 Jahren, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU).

Verkehrsminister Hermann ist besorgt ob der steigenden Zahl der Radunfälle

Strobl führte das Tief bei den Motorradtoten zurück auf Überwachung, verstärkte Prävention, kostenlose Technikchecks, offensive Öffentlichkeitsarbeit sowie die Entschärfung gefährlicher Strecken. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) nannte die steigende Zahl der Radunfälle indes besorgniserregend. Er erklärte den Anstieg mit dem enorm wachsenden Radverkehr. Etwa zwei Drittel der tödlich Verunglückten waren mit einem Pedelec unterwegs, viele trugen keinen Helm.

Insgesamt wurden auf den Straßen im Südwesten im vergangenen Jahr 293.721 Unfälle registriert – 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. 350 Menschen starben dabei, 2021 waren es 348. 42.213 Menschen wurden verletzt – 12,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Vergleicht man die Lage auf den Straßen mit dem Niveau vor Corona, also dem Jahr 2019, sei die Zahl der Verkehrstoten allerdings um 20 Prozent, die Zahl der Verletzten um 10 Prozent gesunken, betonte Strobl. Mit dem Rückgang der Pandemie habe auch der Straßenverkehr im Land wieder deutlich Fahrt aufgenommen. Der Verkehr werde grundsätzlich immer sicherer.

Überhöhte Geschwindigkeit ist Unfallursache Nummer Eins

Hauptunfallursache im Land: Die Fahrer sind zu schnell unterwegs. 112 Menschen kamen deshalb im vergangenen Jahr um. 29 Menschen starben bei Unfällen mit Alkohol und Drogen. Jeder achte tödliche Unfall ist auf Ablenkung zurückzuführen. "Schon die kleinste Unachtsamkeit, der kurze Blick von nur drei Sekunden auf das Smartphone, verursacht bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern einen Blindflug von fast 42 Metern, bei 100 Stundenkilometern sogar einen von 83 Metern", sagte Strobl.

Besonders drastisch stieg die Zahl der Unfälle mit E-Rollern im Land. Im vergangenen Jahr wurden 834 Unfälle registriert, 2021 waren es noch 570.

Trotz der Steigerung bleibe die Anzahl in Relation zur Gesamtunfalllage auf einem eher niedrigen Niveau. Bei 679 Unfällen mit E-Rollern wurden Menschen verletzt, 155 Mal wurde ein Sachschaden registriert. Alkohol sei bei den Unfällen mit E-Rollern mit Abstand die Unfallursache Nummer eins und rangiere noch vor überhöhter Geschwindigkeit, Benutzung der falschen Fahrbahn und Vorfahrtsverstößen. Bei den von den Rollerfahrern verursachten Unfällen stand den Angaben zufolge rund jeder Fünfte unter Alkoholeinfluss.
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