Heimkommen und bleiben

Anzeige Mehr als Gefühlsduselei: Heimatverliebte haben Perspektiven.  

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Blick auf den Höchsten: Der Feldberg ist bekannt weit über den Schwarzwald hinaus. Foto: Jürgen Wiesler_Adobde.stock.com
Der englische Schriftsteller Charles Dickens schrieb einst: "Und ich werde an Weihnachten nach Hause kommen. Wir alle tun das oder sollten es tun. Wir alle kommen heim oder sollten heimkommen. Für eine kurze Rast, je länger desto besser, um Ruhe aufzunehmen und zu geben." Ob alle diejenigen, die in diesen Tagen tatsächlich von irgend einem Ort der Republik heimkehren zu Eltern, Großeltern und Geschwistern (sofern Corona und die Regelungen des Lockdowns das überhaupt zulassen) sich diesen Appell zu eigen gemacht haben?

Wohl kaum. Denn für die meisten Menschen ist es eine Herzensangelegenheit, die Feiertage zum Treffen mit der Familie zu nutzen. Dass das heuer nicht in gewohntem Maße möglich ist, macht nachdenklich und stimmt melancholisch. Denn gerade wer weit weg von der ursprünglichen Heimat lebt, schätzt die weihnachtlichen Rituale der Heimkehr – mehr und mehr mit zunehmendem Alter übrigens. Erstens weil sich das Vertraute richtig gut anfühlt. Die Sicherheit der Familie und die positiven, oft verklärten Erinnerungen an Kindheit und Jugend. Zweitens weil die Neugierde draußen in der Fremde bereits genügend gestillt werden konnte und drittens: Weil in unserem Fall die südbadische Heimat eine Lebensqualität bietet, die nur schwer zu toppen ist.

Nehmen wir nur mal die Freizeit. In dem von der Sonne verwöhnten Landstrich ist die Vielfalt der Landschaften unvergleichbar hoch. In den Wintermonaten lassen sich im Schwarzwald (meistens wenigstens) weiße Märchen erleben, während im Rheintal – etwa an Kaiserstuhl und Tuniberg oder im Markgräflerland – bald schon die erste Blüte einkehrt und den nahenden Frühling verkündet. Wandern mit oder ohne Schneeschuhe, schlitteln und Radfahren, im Sommer schwimmen in einem der Seen oder Paddeln auf den Altrheinarmen – es gibt kaum etwas, was nicht möglich ist.

Und dann ist Südbaden ja auch eine Vorzeigeregion in Sachen Genuss. Gutes Essen spielt eine wichtige Rolle und das beileibe nicht nur in den vielen Gaststätten und Restaurants, in denen mehr oder weniger hoch dekorierte Köche Wert auf eine frische, regionale und saisonale Küche legen. Südbaden ist fast schon so etwas wie ein Garten Eden, wo die Wochenmärkte immer ein klein wenig üppiger bestückt sind als anderswo und badische Gemütlichkeit mehr als bloß ein Schlagwort ist. Zum Essen gehört in aller Regel auch das Glas Wein eines heimischen Winzerbetriebs, wer es gesellig mag, genießt das in einer der berühmten Straußenwirtschaften, bei denen der Besen draußen hängt, sobald sie geöffnet haben. Wer Wein nicht mag, greift zum Bier. Es gibt traditionelle, große Brauereien genauso wie eine Reihe von kleinen Manufakturen.

Was die Kultur angeht, ist die Spannbreite ebenfalls groß. Museen, Theater Konzerthäuser – in Südbaden selbst, aber auch in der angrenzenden Nordwestschweiz und im Elsass. Die Partnerschaft mit den eidgenössischen und französischen Nachbarn wird sowieso gerne gepflegt. Vor allem in wirtschaftlichen Belangen und in Sachen Bildung. Die jeweiligen Universitäten verbindet eine Zusammenarbeit, die auf einen grenzenlosen Wissens- und Forschungsraum setzt. Neben den Hochschulen gibt es genügend Schulen und Kindergärten, damit auch Familien die Entscheidung zur Heimkehr erleichtert wird.

Eigentlich sind das alles schon Argumente genug, seinen Lebensmittelpunkt wieder in alte Gefilde zu verlegen. Aber es braucht einen passenden Job. Davon gibt es auch in diesen schlechten Zeiten reichlich im gut an die Verkehrsnetze angebunden Südbaden – Firmen verschiedener Branchen und Größen suchen händeringend nach gut ausgebildeten Leuten.

Heimkommen – "je länger, desto besser", hat Charles Dickens damals geschrieben. Zurückkommen und bleiben könnte man aus heutiger Sicht noch hinzufügen. Das ist sicherlich ein guter Plan, den es umzusetzen gilt.
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