Die Extremismusexpertin Pia Lamberty beobachtet, dass Rechtsextreme wieder wie bei Corona versuchen, soziale Unruhen für ihre Zwecke zu nutzen. Wie kann sich die Demokratie dagegen wehren?
Inflation, Energiekrise und eine unsichere Perspektive für viele Menschen – die Politik fürchtet nach dem Sommer soziale Unruhen. Und die Gefahr besteht, dass Rechtsextreme die Proteste unterwandern. Wie sich eine kritische Zivilgesellschaft all dem stellen kann, das erläutert die Extremismusexpertin Pia Lamberty im Gespräch mit Katja Bauer.
BZ: Frau Lamberty, droht aus Ihrer Sicht ein Herbst mit radikalisierten Protesten?
Lamberty: Sicher prognostizieren kann und sollte man solch eine Perspektive nicht. Zwar haben in einer ersten Umfrage zum Mobilisierungspotenzial 44 Prozent der Befragten der Aussage zugestimmt, dass sie an Protesten auf der Straße teilnehmen würden. Aber von der Aussage zur Straße ist der Weg weit. Es ist auch wichtig zu sagen: Proteste sind ...