Junge Fans gegen Gewalt im Stadion

Aus einem Workshop des SC Freiburg und des Fanprojekts entsteht ein Graffitibild mit klarer Botschaft an der Fußballschule.  

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So sehen sich die Fans selbst: Mit ein...rger Fußballschule im Mösle verewigt.   | Foto: Michael Bamberger
So sehen sich die Fans selbst: Mit einem Graffiti haben sich die Workshop-Teilnehmer auf einer Mauer an der Freiburger Fußballschule im Mösle verewigt. Foto: Michael Bamberger

Die Botschaft ist klar und nicht zu übersehen: "Gegen Gewalt im Stadion" steht da Rot auf Weiß auf einer Mauer am Rande des Geländes der Fußballschule im Freiburger Möslestadion zu lesen. Nebenan ein zweites Graffiti, das zehn Fußballfans zeigt. Es sind stilisierte Selbstporträts. Zehn junge SC-Anhänger im Alter von 13 bis 18 Jahren haben sich in den Herbstferien auf Einladung des Clubs und des Fanprojekts intensiv mit dem Gewaltproblem auseinandergesetzt.

Am vorvergangenen Samstag sind die Dinge auf Schalke eskaliert, als Dortmunder Ultras brennende Feuerwerkskörper in Nachbarblocks geworfen haben. Von derlei Auswüchsen ist man in Freiburg – Gott sei Dank – weit entfernt. Probleme gibt es aber auch hier immer wieder einmal, wie die Jugendlichen berichten. Maximilian Schantz (14) aus Freiburg und Elias Baumgartner aus Bad Krozingen stehen seit fünf Jahren im SC-Stadion auf Nord. "Einmal hat mir ein anderer Fan einen heftigen Tritt gegen das Schienbein gegeben, weil ich seiner Meinung nach zu viel Platz gebraucht habe", berichtet Maximilian.

Alisa Oberlin (14 und Hannah Lemminger (14), beide kommen aus Denzlingen, stören sich am oft heftigen Geschubse im Block der treuesten SC-Fans und an den Becherwürfen. "Fußball ist dazu, um seine Mannschaft zu unterstützen und nicht um Randale zu machen", sagt Alisa. Auf dem gemeinsamen Graffiti der Workshopteilnehmer haben die beiden Mädchen einrotes Herz gemalt, gegen das eine Faust schlägt: "Das Herz wird zerschlagen, wenn die Ultras alles zerstören", so Alina und Hannah.

Der Südbadische Fußballverband und der Verein Sicheres Freiburg haben im September die Initiative "Gewalt gehört ins Abseits" ins Leben gerufen, um zu mehr Zivilcourage im Umfeld des Fußballs ins Leben zu rufen. Das Fanprojekt des SC, das vom Jugendhilfswerk getragen wird, und der Jugendclub des Vereins haben die Vorlage aufgegriffen und den Workshop mit vielen Diskussionen und der Streetart-Aktion zum Abschluss veranstaltet. "Wir wollten wissen, welche Erfahrungen die Fans schon mit Gewalt gemacht haben", berichten Desirée Seiwerth vom Fanprojekt und Tobias Rauber, Leiter des Jugendclubs. Alle waren am Ende zufrieden. Auch die zehn Teilnehmer fanden am Ende des Workshops, dass sich die drei Tage für sie absolut gelohnt haben.

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