"Keiner weiß, wie er sich verhalten hätte"
BZ-INTERVIEW Mit dem Historiker Robert Neisen über die Lörracher Auseinandersetzung mit der NS-Zeit und über die Schlüsse, die daraus zu ziehen sind.
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LÖRRACH. Die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus war das zentrale Jahresthema in Lörrach. Die Vorstellung der Studie des Freiburger Historikers Robert Neisen, die Ausstellung im Dreiländermuseum mit dem Rekordbesuch von 11 000 Personen, zahlreiche Veranstaltungen und Publikationen haben eine breite Debatte ausgelöst. Willi Adam fragte Robert Neisen, wie diese Auseinandersetzung einzuordnen ist und was noch zu tun bleibt.
BZ: Erinnern und Vergessen – in diesem Spannungsfeld bewegt sich die Auseinandersetzung mit Geschichte. Befürchten Sie, dass in Lörrach nach einer intensiven Phase des Erinnerns nun eine Zeit des Vergessens folgen könnte?Neisen: Diese Befürchtung habe ich nicht. Durch das Forschungsprojekt und durch die Ausstellung hat das Interesse an der Zeit des Nationalsozialismus wieder zugenommen. Ich habe den Eindruck, in Lörrach ist die Bereitschaft groß, Aspekte zu durchleuchten, die ich im Rahmen des Forschungsauftrags nicht bearbeiten konnte. Zum Beispiel wurde klar erkannt, dass das Thema Zwangsarbeiter in Lörrach noch genauer aufgearbeitet werden sollte. Auch will man den Punkt der systematischen Befragung von Zeitzeugen offenbar noch einmal in Angriff nehmen. Dafür fehlte mir ...