Christchurch kennt dunkle Tage: Im Jahr 2011 hat ein Erdbeben die Stadt hart getroffen, nun der Terroranschlag auf Muslime. Unsere Autorin Sissi Stein-Abel berichtet aus Neuseeland von Parallelen bei Trauer und Aufarbeitung.
Linwood ist nicht schön, schon gar nicht an solch einem grauen Tag. Die Geschäfte an der Linwood Avenue sehen noch schäbiger aus als sonst. Der Salon, der Schönheit, künstliche Fingernägel, Sonnenbräune und Körperbehandlungen verkauft, der indisch-asiatische Supermarkt, der Alkohol-Laden, die Spielhalle und der Fish’n’Chips Shop, alles in einer Reihe. Hier will niemand wohnen, der Wert auf Sicherheit legt. Schlägereien, Einbrüche, Drogen sind an diesem sozialen Brennpunkt an der Tagesordnung, die Nächte können laut sein. Die meisten Gebäude sehen acht Jahre nach dem großen Erdbeben schäbig aus.
"Das Land hat seine Unschuld verloren"
Nur vier Kilometer vom funkelnagelneuen Stadtzentrum entfernt ist ...