Erbstücke

Kitschige Wandteller, alte Gemälde, klobige Pendeluhr – Wohin damit?

BZ-Abo "Das kann man doch noch verkaufen", heißt es immer. Aber kann man? Unser Autor hat versucht, übriggebliebene Erbstücke der Großeltern loszuwerden. Doch das ist gar nicht so einfach.  

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Wer will heute ernsthaft noch einen Vogel-Wandteller aufhängen?  | Foto: Christoph Giese
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Wer will heute ernsthaft noch einen Vogel-Wandteller aufhängen? Foto: Christoph Giese
Kaum habe ich die wackelige Dachbodentreppe erklommen, fange ich an zu schwitzen. Hier oben staut sich die Hitze. Es ist Samstagvormittag, einer dieser Tage, an denen man mal so richtig was schaffen will. Auf dem Dachboden könnte man nämlich mal wieder ausmisten, meinte meine Mutter. Also sind wir an einem heißen Julivormittag hinaufgestiegen, um beim schummrigen Licht einer einzelnen Glühbirne zwischen auseinandergebauten Ritterburgen, eingemotteten Kuscheltieren und einzelnen Lattenrostlatten Ordnung zu schaffen. Ganz besonders geht es meiner Mutter aber um eine Ecke: Die, in der die letzten vier Kartons aus dem Haus meiner Großeltern stehen, die schon vor 15 Jahren verstorben sind. Eben der letzte Rest an Erbstücken, die bislang keiner haben, aber auch niemand wegwerfen wollte. Aber was war da noch gleich drin?
Wer will das noch haben?
Wenn Eltern oder Großeltern sterben, sind meist Kinder und Enkel damit konfrontiert, jahrzehntealte Hausstände mit tausenden Gegenständen aufzulösen. Kleidung, Schmuck, Dekoration, Küchengeräte, Möbel – alles Mögliche eben. Einiges ist noch zu gebrauchen, manches sogar wertvoll, an vielem hängen Erinnerungen. In der Regel haben die Verwandten mal viel Geld dafür bezahlt und ihre Schätze gut gehütet. Dass da auch ja nichts drankommt. Wie also geht man mit Erbstücken um? Sind die überhaupt noch was wert? Und wenn ja, wer will sie haben?
Die vier Kisten vom Dachboden jedenfalls will meine Mutter endlich ...

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