Knack den Code!

Wie geheim ist eine Geheimschrift? Sobald ein Bote mit im Spiel ist, wird es schwierig.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Steht hier ein Geheimnis? Lies es mit Hilfe eines Spiegels.  | Foto: Rita Reiser
Steht hier ein Geheimnis? Lies es mit Hilfe eines Spiegels. Foto: Rita Reiser
Können sich zwei Menschen auf eine sichere Geheimschrift einigen, wenn ein dritter Mensch mit im Spiel ist? Felix Fontein fordert Kinder aus Bad Säckingen und Stein bei einer Vorlesung an der Kinderuni Hochrhein heraus, eine Lösung für dieses Problem zu suchen. Felix Fontein ist Experte für Geheimschrift. Er kann Texte verschlüsseln und er weiß, wie man Codes knackt. Aber er ist kein berühmter Agent, sondern Mathematiker an der Universität Zürich. Kryptografie heißt die Wissenschaft, die erforscht, wie geheime Informationen wirklich geheim bleiben können. Also aufgepasst!

Die zwei Menschen, die Nachrichten über Geheimschrift austauschen sollen, stellen wir uns vor als die Agenten Paul und Lea. Sie können ihre Botschaften nur über einen Postboten übermitteln. Paul muss die Beschreibung der Geheimschrift an Lea schicken. Aber der Postbote soll auf keinen Fall an den Code gelangen. Kann das gelingen?

Paul legt den Code in eine Kiste, hängt ein Vorhängeschloss daran und schließt es ab. Den einzigen Schlüssel behält er. Der Paketbote kann nicht unbemerkt in die Kiste schauen und gibt sie bei Lea ab. Aber Lea kann die Kiste gar nicht öffnen, weil sie keinen passenden Schlüssel für das Schloss hat. Als Agentin weiß sie sofort, was zu tun ist. Sie schließt ein zweites Vorhängeschloss an und schickt die doppelt abgeschlossene Kiste zurück an Paul. Ihren einzigen Schlüssel behält sie. Wieder hat der Bote keine Chance, in die Kiste zu schauen. Auch Agent Paul weiß, was als Nächstes zu tun ist. Er entfernt sein Schloss. Die immer noch abgeschlossene Kiste schickt er wieder zu Lea. Sie entfernt ihr Schloss, öffnet die Kiste und kann die Beschreibung lesen. Das ist ganz schön umständlich, aber der Paketbote konnte nie in die Kiste zu schauen. Die Aufgabe ist gelöst.

Aber Felix Fontein wäre kein guter Kryptograph, wenn er nicht doch noch einen Haken bei der Sache entdecken würde. Was wäre, wenn der Paketbote ganz listig gegenüber Paul so tut, als sei er Lea und sich dann gegenüber Lea als Paul ausgibt? Dann kann er zwischendurch in die Kiste schauen, ohne dass Lea und Paul das merken.

Der dritte Mensch ist bei dem Austausch von Geheimnissen immer ein Schwachpunkt. "Angriff des Mittelsmanns" nennen Kryptografen dieses Problem. Es ist bis heute nicht wirklich gut gelöst. Mathe-Spezialisten wie Felix Fontein bleibt noch viel zu tun. Sie beschäftigen sich meist nicht mehr mit verschlüsselten Nachrichten von Geheimdiensten. Wir alle benutzen täglich verschlüsselte Botschaften, ohne es zu merken: beim Surfen im Internet oder beim Bezahlen mit der Bankkarte im Supermarkt. Kryptografen kümmern sich darum, dass das möglichst sicher ist.











Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel