Krankenkassen rufen nach einer sofortigen Kostenbremse
Zuletzt waren die Zusatzbeiträge stark gestiegen. Das könnte laut den gesetzlichen Krankenkassen erneut drohen.
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Mit einer Welle kräftiger Beitragserhöhungen hatte das laufende Jahr begonnen. Auch im Jahresverlauf drehte sich die Beitragsspirale mit einzelnen Erhöhungen weiter. Derzeit berechnet der Schätzerkreis für die Krankenversicherung die Finanzentwicklung. Bis 15. Oktober soll seine Prognose vorliegen. Wird eine große Finanzlücke erwartet, dürften die Zusatzbeiträge weiter steigen – oder die Bundesregierung greift ein. Allerdings soll eine Expertenkommission zur Krankenversicherung erst bis März 2026 erste Vorschläge vorlegen.
Die Krankenversicherung fordert indes eine sofortige Ausgabenbremse. Blatt bekräftigte, man müsse rasch "die Ausgaben an die Einnahmen koppeln". Man habe rund 5,5 Prozent mehr Einnahmen als im Vorjahr, würden die Ausgaben an die Einnahmen gekoppelt, gäbe es weiter "Luft für Ausgabensteigungen" – aber nicht mehr unbegrenzt.
Zur Verbesserung der Einnahmen brachte der GKV-Chef zudem höhere Zuzahlungen in Apotheken ins Spiel. "Derzeit nehmen die Kassen dadurch 2,6 Milliarden Euro pro Jahr ein", sagte Blatt: "Vorstellen könnte ich mir hier eine inflationsbedingte Anpassung, wie in anderen Bereichen auch, aber keine deutliche Erhöhung." Die soziale Komponente sei wichtig, niemand dürfe ausgegrenzt werden. Möglich sei auch, die Krankenkassen an den Einnahmen aus der Alkohol- und Tabaksteuer zu beteiligen. "Wieso gehen Abgaben auf Alkohol und Tabak nicht wenigstens teilweise auch an die gesetzliche Krankenversicherung?" Die Folgekosten seien enorm. "Bei Rauchen und Alkohol weiß jeder Konsument, was er tut", sagte Blatt. An die Bundesregierung appellierte er zudem erneut, kostendeckende Bundesmittel für die Gesundheitsversorgung von Bürgergeldempfängern zu überweisen.