Fritz Mauthners monumentale "Geschichte des Atheismus" ist neu erschienen – eine Wiederentdeckung.
Am Glaserhäusle, einem kleinen, grün umrankten Anwesen am Rande der ehemaligen Bischofsresidenz Meersburg, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Über steile Weinberge hinweg öffnet sich rechts ein entzückender Blick auf die Mainau. Nach links gewendet breitet sich vor den Augen des Schauenden fast der gesamte Obersee aus. Bei klarer Luft ist das Alpenpanorama überwältigend. Kein Wunder, dass die große Dichterin Annette von Droste-Hülshoff dieses Kleinod in einem ihrer Gedichte besungen hat. Für Hedwig Straub und Fritz Mauthner muss es so etwas wie die Erfüllung eines Lebenstraums gewesen sein, als sie es 1909 erwarben und an den Bodensee übersiedelten.
Die Wege der beiden hatten sich einige Monate zuvor in Freiburg gekreuzt. Sie, 1872 als uneheliche Tochter eines badischen Notars in Emmendingen geboren, als knapp Zwanzigjährige der provinziellen Enge und dem Zugriff eines Freiburger Katecheten entflohen, nach Abitur und Medizinstudium im Auftrag der französischen ...