Ortenau
Lahr trauert den Kanadiern hinterher – auch 25 Jahre nach deren Abzug

"Für Lahr war es ein Glück, dass es die Kanadier waren", sagt der OB. Vor 25 Jahren verließen die Nato-Truppen die Stadt – noch heute schwärmen viele Ortenauer von der "guten alten Zeit".
Wer mit Zeitzeugen spricht, gewinnt den Eindruck, die Kanadierzeit in Lahr war eine einzige Party mit den besten Hits aller Zeiten, die auch per Soldatensender in den Äther gefunkt wurden. Die Kanadier fuhren schicke Straßenkreuzer, feierten und tranken gerne und brachten Lahrer Jungs Eishockey bei. Lahr durfte ein wenig international sein. Ins europäische Hauptquartier der kanadischen Nato-Truppen kamen Generäle, Minister und Botschafter zu Besuch. Es gab Militärparaden und 1984 einen handfesten Skandal, als sich der kanadische Verteidigungsminister Robert Coats in eine Lahrer Striptease-Bar auf ein Bier verirrte. Und zu Hause seinen Hut nehmen musste.
Lahr, Militärstadt seit 1898
Vor 25 Jahren haben die kanadischen Truppen offiziell ihr europäisches Nato-Hauptquartier in Lahr, der zweitgrößten Ortenau-Stadt, geräumt. Im Jahr 1967 waren sie in die Kasernen der französischen Armee eingerückt, nachdem Staatspräsident Charles de Gaulle den Austritt der französischen Armee aus der Nato-Kommandostruktur erklärt hatte.
"Wir hatten eine gute Zeit." Elke Hibert Militär war Lahr seit 1898 gewohnt. Zuerst waren es kaiserliche Infanterie- und Feldartillerieregimenter, nach der Wiederaufrüstung 1936 ein Maschinengewehrbataillon der Wehrmacht, nach dem Zweiten Weltkrieg Franzosen, die am Rande und mitten in der Stadt kaserniert wurden. Die französische Armee baute den ehemaligen Zeppelinlandeplatz zum Militärflughafen mit einer gigantischen Start- und Landebahn aus, die später die Kanadier nutzten. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs holten die Kanadier ihre Truppen nach Hause und die ...
Lahr, Militärstadt seit 1898
Vor 25 Jahren haben die kanadischen Truppen offiziell ihr europäisches Nato-Hauptquartier in Lahr, der zweitgrößten Ortenau-Stadt, geräumt. Im Jahr 1967 waren sie in die Kasernen der französischen Armee eingerückt, nachdem Staatspräsident Charles de Gaulle den Austritt der französischen Armee aus der Nato-Kommandostruktur erklärt hatte.
"Wir hatten eine gute Zeit." Elke Hibert Militär war Lahr seit 1898 gewohnt. Zuerst waren es kaiserliche Infanterie- und Feldartillerieregimenter, nach der Wiederaufrüstung 1936 ein Maschinengewehrbataillon der Wehrmacht, nach dem Zweiten Weltkrieg Franzosen, die am Rande und mitten in der Stadt kaserniert wurden. Die französische Armee baute den ehemaligen Zeppelinlandeplatz zum Militärflughafen mit einer gigantischen Start- und Landebahn aus, die später die Kanadier nutzten. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs holten die Kanadier ihre Truppen nach Hause und die ...