Langeweile, Hass und Schweigen

Warum hat ein 15-Jähriger aus Bad Buchau seine Nachbarin erschlagen? Warum sind seine Freunde nicht eingeschritten? Niemand im Ort kann es verstehen
Das Loch, in dem die Leiche verschwinden sollte, lässt an Schweiß denken, an unterdrückte Flüche und eine funkenschlagende Spitzhacke. Daneben liegt, sorgsam aufgeschichtet, immer noch der Aushub, der kaum Erde enthält, nur Bauschutt und graue Findlinge. In diesem düsteren Innenhof, der von schmutzigen Hausfronten aus der Nachkriegszeit eingefasst wird, hat der 15-jährige Florim S. gegraben, wenn er glaubte, unbeobachtet zu sein. Bad Buchau, die 4000 Einwohner zählende Kurstadt im sonst so heiteren und wohlhabenden Oberschwaben, zeigt sich an dieser Stelle von ihrer hässlichsten Seite.
Florim S. kannte sein Opfer gut, er konnte die Frau jeden Tag von seinem Fenster aus sehen, wenn sie auf ihren mit Eternitplatten verkleideten Balkon trat. Und die 26-Jährige, Mutter einer einjährigen Tochter, konnte ihn sehen und die Grube. Vielleicht hat sie sich gefragt, wofür das Loch gedacht war.
Anwohner hatten Florim S. beobachtet, als er am 15. April gegen 14 Uhr hastig das Mehrfamilienhaus der jungen Familie verließ, ...
Florim S. kannte sein Opfer gut, er konnte die Frau jeden Tag von seinem Fenster aus sehen, wenn sie auf ihren mit Eternitplatten verkleideten Balkon trat. Und die 26-Jährige, Mutter einer einjährigen Tochter, konnte ihn sehen und die Grube. Vielleicht hat sie sich gefragt, wofür das Loch gedacht war.
Anwohner hatten Florim S. beobachtet, als er am 15. April gegen 14 Uhr hastig das Mehrfamilienhaus der jungen Familie verließ, ...