BZ-Interview
Leseforscherin Hoffmann: "Kinder lesen nicht in Büchern"
Nichts ist so wichtig für die Entwicklung eines wachen Bewusstseins wie das Lesen, findet die Heidelberger Leseforscherin Gabriele Hoffmann. Im Gespräch mit der BZ erklärt sie warum – und welche Bücher sie Kindern gern zum Lesen gibt.
ichts ist so wichtig für die Entwicklung eines wachen Bewusstseins wie das Lesen, findet die Heidelberger Leseforscherin Gabriele Hoffmann. Im Gespräch mit der BZ erklärt sie warum – und welche Bücher sie Kindern gern zum Lesen gibt.
BZ: Frau Hoffmann, warum ist Leseförderung so wichtig?
Hoffmann: Man gewinnt unendlich viele Leben dazu, wenn man Literatur liest. Man gewinnt unendlich viele Welten dazu, wenn man Sachbücher liest. In Büchern ist ein unendlicher Reichtum enthalten.
BZ: Was kann man tun, damit Kinder dieses Weltwissen in sich hineinlassen?
Hoffmann: Als ich ein junges Mädchen war, war Manipulation das Schlimmste, was man Menschen anzutun sich vorstellen konnte. Tatsache ist aber, dass man Kinder immer manipuliert, indem man ihnen Dinge vorgibt. Die Frage ist: Was gibt man ihnen vor? Gibt man ihnen Bücher, in denen auch ganz kleine Kinder schon lesen können? Denn das Allerwichtigste, was jedes Kind will, ist, etwas selber zu tun. Und deshalb müssen es zuerst Bilder sein, die das Kind auch entschlüsseln kann. Wenn in modernen Bilderbüchern ein grauer Fleck einen Elefanten darstellen soll, ...