Leserbrief: Aus Wanderwegen werden Trassen
Klaus Bormuth (Breisach)
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Ich habe den Leserbrief von Frau Meyer mit Interesse zur Kenntnis genommen und habe zeitnah am Lerchenberg eine Wanderung unternommen. Als ich sah, was hier gerade geschieht, ist mir spontan der Satz eingefallen: Hier wird eine Landschaft vergewaltigt!
Ich erinnere mich noch an die Eingriffe in die Landschaft des Kaiserstuhls Ende der 1960er-, Anfangs der 70er-Jahre, die letztlich zur Bildung der Großterrassen führten.
Eine Kennerin unseres schönen Kaiserstuhls, Professorin Otti Willmanns, schrieb damals: "Im Prinzip wird man einer Rationalisierung gewiss zustimmen. Über Form und Ausmaß lässt sich jedoch streiten. Man darf die Prognose wagen, dass in Zukunft der absolute Primat der Landbautechnik und Rentabilität gebrochen wird und auch andere Aspekte der Beziehung Mensch-Landschaft berücksichtigt werden."
Wenn ich mir die Eingriffe am Lerchenberg jetzt anschaue, muss ich leider feststellen, dass sich die Prognose von Frau Willmanns nicht erfüllt hat. Wanderwege verschwinden und werden durch breite Trassen ersetzt, in denen zwei Lkw problemlos aneinander vorbeifahren können.
Es darf bezweifelt werden, ob die große Artenvielfalt, die ein wichtiges touristisches Merkmal für die Einzigartigkeit des Kaiserstuhls ist, diesen Landschaftsumbau unbeschadet überstehen wird. Ich als Wanderführer und Naturschutzwart des Schwarzwaldvereins betrachte die Entwicklung am Lerchenberg mit großer Sorge. Klaus Bormuth, Breisach