Leserbrief: Der Versuch, den Täter zum Opfer zu machen
Bernd Kaiser (Betreuer 1. Mannschaft)
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Wenn eine Mannschaft das Spielfeld verlässt, weil ein Spieler rassistisch beleidigt wird, wird sie gefeiert. Wenn ein Schiedsrichter bedroht wird, ist der Spielabbruch selbstverständlich. Wenn ein Profifußballer eine Tätlichkeit begeht, ist die Empörung riesig. Wenn aber der VfR das Spielfeld verlässt, nachdem ein Spieler körperverletzt wurde, sollen alle brav weiterspielen. Das ist doch ihr Verständnis der Vorgänge am Sonntag, Georg Isele (Trainer des FC Erzingen; Anm. d. Red.), oder?
Ich sage bewusst Körperverletzung, weil Tätlichkeit die Aktion des Erzinger Spielers nicht annähernd beschreibt. Die Tat geschah weder im Affekt, noch handelte es sich um einen Schupfer, Klaps, Ohrfeige oder ähnliches. Der Erzinger Spieler hat unserem Spieler in einer Spielpause bewusst, geplant und mit voller Wucht einen Kopfstoß versetzt. Unser Spieler ging mit aufgeplatzten Lippen orientierungslos zu Boden und musste im Krankenhaus mehrfach genäht werden.
Wenn so etwas vor der Sportanlage, abends in einem Lokal oder sonst wo passiert, wird es zu Recht verurteilt. Nur auf dem Sportplatz ist es ok, Herr Isele? Sie nehmen den Täter sogar in Schutz, weil er provoziert wurde. Ja, es gab Beleidigungen, allerdings von beiden Seiten. Aber auch das rechtfertigt keinesfalls Gewalt. Die gehört auf keinen Sportplatz der Welt.
Die Punkte und Tore bleiben dem FC Erzingen. Dem Verein entstehen keine sportlichen Nachteile. Und nur zu Klarstellung zum Spielausfall in der Hinrunde: Der VfR wollte das Hinspiel verlegen, weil der Verein nicht genügend Spieler aus der ersten und zweiten Mannschaft stellen konnte. Der FC Erzingen hat dem nicht zugestimmt und dafür dann auch Punkte erhalten. Und das Heimspielrecht in der Rückrunde. Schnee von gestern.
Ihr Kommentar, Herr Isele, zeigt ganz deutlich Ihre Einstellung. Weder Sie noch ein anderes Mitglied Ihres Trainerteams hat sich bis heute nach unserem Spieler erkundigt oder sich bei ihm entschuldigt. Statt Betroffenheit zu zeigen, versuchen Sie, den Täter zum Opfer zu machen. Bernd Kaiser, Betreuer 1. Mannschaft VfR Horheim-Schwerzen