Leserbrief: "Ein massiver Vertrauensbruch"
Katharina Sälinger (Riegel )
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Mit großem Erstaunen und wachsender Fassungslosigkeit haben wir Riegeler Eltern den Artikel "Neue Busnummern, neue Zeiten" gelesen. Während im Bericht von Fortschritt, Lückenschließung und besserer Anbindung die Rede ist, erleben wir vor Ort das genaue Gegenteil: Für rund 80 Schulkinder aus Riegel wurde in diesem Schuljahr der direkte Schulbus zum Kenzinger Gymnasium still und heimlich gestrichen – ohne Vorankündigung, ohne Rücksprache, ohne Rücksicht, von einem Tag auf den anderen.
Statt einer sicheren, direkten Verbindung werden unsere Kinder nun gezwungen, deutlich früher mit dem Linienbus bis zum Bahnhof Riegel-Malterdingen zu fahren, dort bei Wind und Wetter lange am Bahnsteig auszuharren und anschließend noch einen halben Kilometer zu Fuß zur Schule zu gehen – mit schwerem Gepäck, oft im Dunkeln. Während Schülerinnen und Schüler aus anderen Orten weiterhin komfortabel mit dem Schulbus anreisen, wurde den Riegeler Kindern diese grundlegende Unterstützung einfach entzogen. Auf der Bahngleisseite Richtung Kenzingen gibt es zudem kaum Möglichkeiten, sich bei Regen oder Schneefall unterzustellen.
Besonders bitter: Die Kinder wurden zunächst unter dem Deckmantel einer Fahrplanänderung in den ohnehin überfüllten Endinger Schulbus verlagert – bis dieser ebenfalls überlastet war. Als Reaktion wurden kurzerhand die Riegeler Kinder ganz aus dem System gedrängt. Für viele Familien war die verlässliche Schulbusverbindung damals ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Wahl des Kenzinger Gymnasiums. Dass dieses Versprechen nun gebrochen wurde, ist mehr als enttäuschend – es ist ein massiver Vertrauensbruch.
Wenn im Artikel davon die Rede ist, dass mit dem neuen Konzept an Schultagen zu relevanten Zeiten das Angebot sogar verdichtet werde, dann müssen wir leider feststellen: In Riegel wurde eine große Lücke aufgerissen – und zwar auf Kosten unserer Kinder. Diese Maßnahme ist unsozial, unpraktisch und aus unserer Sicht absolut inakzeptabel.
Wir fordern, dass diese Entscheidung rückgängig gemacht wird und der Schulbusverkehr für Riegel umgehend wieder aufgenommen wird. Chancengleichheit und ein sicherer Schulweg dürfen nicht von Postleitzahlen abhängen.
Katharina Sälinger, Riegel