Leserbrief: Vielfältigere Bestattungsformen würden Problem lösen
Christel Schneider (Schopfheim)
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Mit großem Interesse habe ich den Artikel über die Verwahrlosung auf dem Friedhof in Raitbach gelesen. Das ist doch mehr als traurig, die Stadtverwaltung Schopfheim hat aktuell keine personelle Kapazität für die Friedhofspflege in Raitbach? Wie kommt man sich da vor als Raitbacher Bürger? Einfach weiter so? Muss man es billigend hinnehmen, dass die letzte Ruhestätte der Angehörigen verwildert?
Auch auf den Friedhöfen in Fahrnau oder Schopfheim gibt es ungepflegte Wege oder stillgelegte Gräber, auf denen das Unkraut wuchert. Es gibt aber auch positive Beispiele, wie stillgelegte Gräber gesäubert und in ein Gesamtbild integriert wurden. Nun, wenn also die vorhandenen, personellen Kapazitäten nicht ausreichend sind, alle Friedhöfe, die der Friedhofsverwaltung Schopfheim zugeordnet sind, entsprechend zu pflegen, sollte vonseiten der Stadtverwaltung und den dafür verantwortlichen Gremien, über eine Neuausrichtung der Friedhöfe nachgedacht werden. Vermutlich werden sich die personellen Kapazitäten nicht wesentlich verbessern, um eine ausreichend gute Friedhofspflege auf allen zum Stadtgebiet gehörenden Friedhöfen durchzuführen.
Ich kann mich gut an die Zeiten erinnern, als der Stadtgärtnerei noch in Eigenbetrieb eine eigene Gärtnerei zur Verfügung stand und ebenso genügend Personal für die Friedhofspflege. Auch für die Angehörigen, die meistens am selben Ort gelebt hatten, war es eine Selbstverständlichkeit, die Gräber ihrer Angehörigen zu pflegen und auch die dazu gehörigen Wege. Das ist bis heute so geblieben. Leider jedoch ist dies oft nicht bei den öffentlichen Wegen, für die die Friedhofsgärtnerei ja zuständig ist, der Fall.
Es gibt in den umliegenden Gemeinden und Städten bereits gute Beispiele dafür, wie eine Neuausrichtung aussehen könnte. Etwa die gärtnerbetreuten Grabfelder: Diese werden in der Stadt Rheinfelden mit allen Ortsteilen sowie in Maulburg, Steinen, Wehr und Hausen, mit großer Nachfrage für diese alternativen Grabstätten, angeboten.
Diese Bestattungsform müsste doch auch für die Stadtverwaltung von Vorteil sein. Es werden ja Friedhofsflächen verpachtet an die Genossenschaft Bad. Friedhofsgärtner, also: Pachteinnahmen und Personaleinsparung, da diese Flächen ja gepflegt werden von den Betrieben der Gärtnergenossenschaft.
In verschiedenen Zeitungsartikeln in den letzten Wochen wurde darüber berichtet, wie Maulburg beispielsweise eine Neuausrichtung auf dem Friedhof sucht, um Kosten zu sparen und dem Wunsch der Bürger gerecht zu werden, entsprechend beerdigt zu werden. Auch in Lörrach-Stetten möchte man dem letzten Wunsch der Bürger entgegenkommen und verschiedene Bestattungsformen anbieten.
Warum nicht in Schopfheim? Diese Bestattungsform würde bei vielen Bürgern bestimmt großen Zuspruch finden. Ich kann es jedenfalls nicht nachvollziehen: Nicht genügend Kapazitäten frei, um auf allen Friedhöfen die entsprechende Friedhofspflege durchzuführen, trotzdem die Weigerung, über eine Neuausrichtung nachzudenken.
Christel Schneider, Schopfheim