Leserbrief: Windkraft ist ein Beitrag und nicht die Lösung

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ENERGIEVERSORGUNG
Zu den Artikeln "Neue Windräder sorgen für Beschwerden" vom 23. Mai, Seite 21; "Kraftakt bei Bau von neuen Kraftwerken" vom 20. Mai, Seite 15; "Detailplanung für neun Windräder" vom 15. Mai, Seite 27
Im Bleichtal läuft der dritte Anlauf zum Bau von insgesamt neun Windkraftanlagen. Die ersten Pläne sind am Artenschutz gescheitert. Wie kommt es dann zu den jetzigen Planungen? Die Antwort liefert die EU-Notverordnung von 2022; diese setzt den Artenschutz nahezu vollständig außer Kraft noch dazu den Landschaftsschutz. Das Argument ist die Dringlichkeit für alternative Energiequellen nach dem Lieferstopp von russischem Gas. Aber was können wir mit Windkraft maximal erreichen? Grundsätzlich ist das Ziel, die fossile Energieträger durch CO2-freie Energie zu ersetzen, unstrittig. Dies bedeutet, dass der Gesamtenergiebedarf weitgehend durch Strom gesichert werden soll. Wenn wir den aktuellen Windstromanteil am Gesamtenergiebedarf der BRD bemessen, kommen wir auf einen Anteil von 5 Prozent; das heißt, um nur 50 Prozent des zukünftigen Gesamtenergiebedarfs zu decken, ist die zehnfache Anzahl der heutigen Windkraftanlagen unumgänglich. Und diese Energie ist unzuverlässig, weshalb wir eine zweifache Infrastruktur in Form von Backup-Kraftwerken für den Fall der Dunkelflaute brauchen. Diese überwiegend inaktiven Kraftwerke stellt die Regierung vor derzeit ungelöste finanzielle Probleme und wird die Strompreise oder den Fiskus in jedem Fall erheblich belasten. Windkraft ist ein Beitrag und nicht die Lösung der Energieversorgung. Die Umweltverträglichkeit von WK-Anlagen bezieht sich jedoch nicht ausschließlich auf das Landschaftsbild. Die Immissionen können für Anwohner auf Dauer unangenehm bis unerträglich sein. So klagen Einwohner im Schuttertal trotz einer Distanz von 1600 Meter zur nächsten WK-Anlage über erhebliche Beschwerden, jetzt ebenso Anwohner von Horben, nach Inbetriebnahme der WK-Anlagen auf dem Taubenkopf. Die Gesundheitsschädigung von Bahnlärm ist inzwischen unbestritten. Bei den Windkraftanlagen fangen wir mit der Beweisführung wieder von vorne an, wobei hier der umstrittene Infraschall noch hinzukommt.Trotz aller finanzieller Vorteile für Kommunen durch die Pachteinnahmen, sollten die genannten Aspekte bei der Standortwahl neuer WK-Anlagen auch für das Bleichtal berücksichtigt werden. Dr. Herbert Walter, Kenzingen
Schlagworte: Herbert Walter
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