BZ-Interview
Islamforscherin: "Gemäßigte haben es zunehmend schwer"

Funktioniert das Miteinander der Religionen? Die Lörracher Islamwissenschaftlerin Gudrun Schubert sieht neben Toleranz und Austausch auch gefährliche radikale Tendenzen.
Seit Jahrzehnten leben in Lörrach verschiedene Religionen zusammen. Was lange selbstverständlich war, wird inzwischen verstärkt diskutiert. Wie leben Muslime heute in Lörrach? Macht die Integration Fortschritte oder machen sich Tendenzen bemerkbar, die in die Gegenrichtung weisen? Willi Adam und Sabine Ehrentreich sprachen mit der Lörracher Islamwissenschaftlerin Gudrun Schubert.
BZ: Frau Schubert, Sie berichten von islamistischen Erscheinungen in Lörrach. Müssen wir Angst haben?
Schubert: Das hoffe ich nicht. Aber man muss es beobachten. Es gibt unter Lörracher Muslimen die Liberalen, es gibt die Konservativen, es gibt die, die vielleicht gar nichts mit ihrem Muslim-Sein zu tun haben, und es gibt die fundamentalistisch Gesinnten – das ist ja fast überall so. Schade ist, dass man oft diese ganz normale Vielfalt nicht mehr wahrnimmt, weil andere Dinge auffallen.
BZ: Was fällt denn auf?
Schubert: Im Stadtbild fallen mehr als früher Frauen auf, die ganz lange, oft schwarze Mäntel tragen, und Männer in traditionellen Hosen. Oder wir hören von muslimischen Jugendlichen, die sich von ihren Kollegen zurückziehen und unter sich bleiben wollen, weil diese HipHop-Musik hören, was sie verwerflich finden.
BZ: Aus größeren Städten kennt man Salafisten, die in Fußgängerzonen werben.
Schubert: Das hat man in Lörrach selten gesehen. Wenn es solche Tendenzen hier gibt, dann geschieht das eher im geschlossenen Rahmen. Man hört von Frauen, die in den Familien missionieren und andere Frauen unter Druck setzen und dazu raten, sich mit der deutschen Gesellschaft nicht einzulassen.
BZ: Wird die Zahl der fundamentalistisch Gesinnten größer?
Schubert: Ja, das ist so. Das liegt vielleicht auch daran, dass in Lörrach viele türkischstämmige Muslime leben. Eine Parallelgesellschaft setzt ja eine bestimmte Größe einer Gemeinschaft voraus. Und diese Parallelgesellschaft vollzieht die Islamisierung des Herkunftslands nach. Die Gemäßigten haben es zunehmend schwer.
BZ: Was bedeutet all das für die Arbeit ihrer Stiftung?
Schubert: Wir bieten nach ...
BZ: Frau Schubert, Sie berichten von islamistischen Erscheinungen in Lörrach. Müssen wir Angst haben?
Schubert: Das hoffe ich nicht. Aber man muss es beobachten. Es gibt unter Lörracher Muslimen die Liberalen, es gibt die Konservativen, es gibt die, die vielleicht gar nichts mit ihrem Muslim-Sein zu tun haben, und es gibt die fundamentalistisch Gesinnten – das ist ja fast überall so. Schade ist, dass man oft diese ganz normale Vielfalt nicht mehr wahrnimmt, weil andere Dinge auffallen.
BZ: Was fällt denn auf?
Schubert: Im Stadtbild fallen mehr als früher Frauen auf, die ganz lange, oft schwarze Mäntel tragen, und Männer in traditionellen Hosen. Oder wir hören von muslimischen Jugendlichen, die sich von ihren Kollegen zurückziehen und unter sich bleiben wollen, weil diese HipHop-Musik hören, was sie verwerflich finden.
BZ: Aus größeren Städten kennt man Salafisten, die in Fußgängerzonen werben.
Schubert: Das hat man in Lörrach selten gesehen. Wenn es solche Tendenzen hier gibt, dann geschieht das eher im geschlossenen Rahmen. Man hört von Frauen, die in den Familien missionieren und andere Frauen unter Druck setzen und dazu raten, sich mit der deutschen Gesellschaft nicht einzulassen.
BZ: Wird die Zahl der fundamentalistisch Gesinnten größer?
Schubert: Ja, das ist so. Das liegt vielleicht auch daran, dass in Lörrach viele türkischstämmige Muslime leben. Eine Parallelgesellschaft setzt ja eine bestimmte Größe einer Gemeinschaft voraus. Und diese Parallelgesellschaft vollzieht die Islamisierung des Herkunftslands nach. Die Gemäßigten haben es zunehmend schwer.
BZ: Was bedeutet all das für die Arbeit ihrer Stiftung?
Schubert: Wir bieten nach ...