Haushalt
Lörracher SPD spricht sich gegen weniger Geld bei der Demokratiebildung aus
Die Lörracher SPD besucht das Freiburger Dokumentationszentrum Nationalsozialismus. Die Fraktion spricht sich dagegen aus, städtische Mittel für Demokratiebildung zu kürzen.
So, 14. Sep 2025, 18:45 Uhr
Lörrach
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Die SPD-Gemeinderatsfraktion nutzte die sitzungsfreie Zeit für einen Besuch des neueröffneten Dokumentationszentrums Nationalsozialismus (DZNS) in Freiburg. Im Rahmen einer Führung mit einer Historikerin wurde den Stadträten aufgezeigt, dass nicht nur ein Erinnerungsort, sondern vor allem ein interessanter Lernort als Teil der Städtischen Museen Freiburg geschaffen worden sei, heißt es in einer Mitteilung. Die besondere Konzeption des Zentrums zeige sich daran, dass für alle Stadtteile und alle gesellschaftlichen Bereiche anhand unterschiedlicher Medien aufgezeigt wird, wie sich das nationalsozialistische Regime in der Stadtgesellschaft etablierte, wie es den Alltag der Menschen beeinflusste und auf die Beziehungen der Bürger untereinander einwirkte.
In Zeiten von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Geschichtsverdrehung sei ein solcher Ort gegen das Vergessen und als Lernort für die Gegenwart ein wichtiger Beitrag, um die Demokratie zu stärken, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende Günter Schlecht in der Mitteilung. Die Erinnerung an die Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft drohen angesichts immer weniger Zeitzeugen zu verblassen. Umso wichtiger sei es, 80 Jahre nach Kriegsende den regionalen Fokus mehr in den Blick zu nehmen, wie es für Lörrach das Dreiländermuseum mache, heißt es von SPD-Stadträtin Christa Rufer. Die Abteilung zum Nationalsozialismus befindet sich derzeit in Überarbeitung.
Der örtliche Bezug, der die Geschichte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft dokumentiert und zeigt, wie schnell demokratische Strukturen im vertrauten Umfeld abgeschafft werden und sich menschenverachtende Ansichten etablieren können, sei wichtig, um unsere Demokratie zu stärken, betont SPD-Stadträtin Christiane Cyperrek. Dazu würden auch die Stolpersteine gehören, die an Menschen erinnern, die von Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben, ermordet, zwangssterilisiert oder in den Tod getrieben wurden. Ebenso der Tag der Demokratie mit den Begleitveranstaltungen. Für Cyperrek und die Fraktion kommen daher Kürzungen des städtischen Etats für die Demokratiebildung und Erinnerungskultur bei der anstehenden Haushaltskonsolidierung nicht in Betracht. Politik und Zivilgesellschaft sollten die Demokratiebildung nicht nur ideell, sondern auch finanziell mittragen, heißt es.