BZ-Interview
Matthias Deutschmann über die Zukunft des Kabaretts
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Fr, 27. Dezember 2013, 08:58 Uhr
Kultur
"Ein Kabarett ohne Angriffsfreudigkeit, ohne Kampflust ist lebensunfähig", schrieb Friedrich Hollaender schon 1932. Einen Mangel an diesen Attributen kann man seinem Kollegen Matthias Deutschmann nicht nachsagen.
Als leidenschaftlicher Schachspieler ist er geübt in der Kunst des systematischen Nachdenkens – auch über seine Zunft, zumal nach dem Tod von Altmeister Dieter Hildebrandt. Vor seinen Soloauftritten zum Jahresende räsonierte er gegenüber Alexander Dick über die Zukunft des Kabaretts.
BZ: Herr Deutschmann, der Tod Dieter Hildebrandts vor wenigen Wochen ließ einige Kommentatoren gleich das Totenglöckchen des deutschen Kabaretts läuten. Denken Sie ans deutsche Kabarett in der Nacht, sind Sie um den Schlaf gebracht?Deutschmann: Das Totenglöckchen des Kabaretts läutet seit über 100 Jahren immer wieder. Ich habe sogar selbst schon damit gebimmelt und es hat nichts genützt. Das Totenglöckchen hat das Kabarett immer wieder am Einschlafen gehindert, und es erinnert uns mit seinem durchdringenden, hellem Ton an das, was politische Köpfe vermittels des Kabarett eigentlich wollten: Ruhestörung mit den Mitteln der Unterhaltung. Das ...