Flüchtlingsunterbringung
MdB Johannes Fechner ist gegen ein Erstaufnahmelager in Lahr
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner spricht sich gegen ein Erstaufnahmelager in Lahr aus. Sein Argument: Die Flüchtlingszahlen gehen deutlich zurück.
Fr, 4. Jul 2025, 11:25 Uhr
Lahr
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Angesichts der deutlich zurückgehenden Asylbewerberzahlen sollte die zuständige Justuzministerin des Landes, Marion Gentges (CDU), dringend die Planungen für große Flüchtlingsunterkünfte stoppen, fordert SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner in einem Brief an die Politikerin. Das träfe auch für Lahr zu. Fechner verweist darauf, dass die Asylbewerberzahlen schon 2024 um 122.000 von 352.000 auf 230.000 zurückgegangen seien. Dieser Trend setze sich 2025 fort. Die bisherigen Zahlen hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2025 zeigen, dass 2025 wieder 100.000 Asylbewerber weniger als 2024 zu uns kommen, so Fechner unter Verweis auf das Statistische Bundesamt.
Der SPD-Politiker rechnet mit noch deutlicheren Rückgängen, wenn nächstes Jahr das neue europäische Asylsystem in Kraft tritt und der Bundestag im Herbst die Liste der sicheren Herkunftsländer ausweitet. "Wenn erwartbar viel weniger Asylbewerber kommen, dann macht es keinen Sinn, Großeinrichtungen zu errichten." Er appelliert deshalb an die zuständige Ministerin Marion Gentges, die Planungen zu stoppen. "Insbesondere sind solche Großeinrichtungen auch keine geeignete Unterbringung für die Flüchtlinge selber, wenn diese auf engem Raum in großer Anzahl oft mit schlechter Betreuung und den bei Massenunterkünften einhergehenden Spannungen untereinander über einen längeren Zeitraum leben müssen", so Fechner weiter. Flüchtlinge sollten deshalb eher dezentral untergebracht werden, weil das deren Integration besser fördere.
Die Lahrer Stadtverwaltung lehnt die Einrichtung eines Erstaufnahmelagers in Lahr ab und hat sich in einem internen Papier, über das die Badische Zeitung berichtet hat, dazu deutlich positioniert. Im Gespräch ist ein Gelände bei der Bereitschaftspolizei, das dem Land gehört. In der nächsten Woche sind Gespräche der Stadtverwaltung mit dem Justizministerium anberaumt.