"Meistens sprudeln die Kinder vor Ideen"

ZISCH-INTERVIEW mit Sarah Moll, die als Filmemacherin arbeitet und Trickfilmworkshops für Kinder und Erwachsene anbietet .  

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Sarah Moll   | Foto: privat
Sarah Moll Foto: privat

Zisch-Reporterin Chiara Bonaldi aus der Klasse F2 der Clara-Grunwald-Schule in Freiburg hat ihre Mutter Sarah Moll interviewt, die als Filmemacherin arbeitet.

Zisch: Wenn du einen Trickfilmworkshop mit Kindern machst, was macht dir dabei am meisten Spaß?
Moll: Ich mag Kinder, ich finde, sie sind die tolleren Menschen. Ich finde es schön, mit ihnen etwas Kreatives und Phantasievolles umzusetzen, zusammen einen Film zu machen, auf den sie zum Schluss stolz sind.
Zisch: Machst du mehr Workshops mit Kindern oder mit Erwachsenen?
Moll: Ich mache Workshops mit Kindern und mit Erwachsenen. Beides macht mir Spaß, mit Erwachsenen finde ich es etwas anstrengender.
Zisch: Was macht dir an deinem Beruf am meisten Freude?
Moll: Am meisten Freude macht mir in meinem Beruf als Dokumentarfilmemacherin, Menschen zu begegnen, etwas von ihnen zu erfahren, einen Moment an ihrem Leben teilhaben zu dürfen und eine Geschichte darüber erzählen zu können.
Zisch: Wie lange musst du für einen Trickfilm am Computer arbeiten?
Moll: Für eine Filmminute müssen bei einem Stop-Motion-Film 1500 Einzelbilder gemacht werden, das heißt, 1500 Mal muss das Objekt ein kleines Stückchen weiter bewegt werden. Das ist Fleißarbeit. Die Kinder machen die Animation an der Trickbox. Danach schneide ich die Bildsequenzen, Töne, Geräusche und Musik am Computer zusammen und mache einen Filmabspann. Das kann zusätzlich drei bis vier Tage dauern.
Zisch: Ist dein Beruf auch manchmal anstrengend?
Moll: Ja, anstrengend ist vor allem, dass ich als freie Filmemacherin kein sicheres Einkommen habe. Das heißt, permanent die eigene Arbeit neu erfinden.
Zisch: Wie lange dauert es, einen einstündigen Trickfilm zu drehen?
Moll: Ich glaube, die Produktion des letzten Wallace-und-Gromit-Films hat sechs Jahre gedauert.
Zisch: Wie entwickeln die Kinder die Ideen für den Trickfilm?
Moll: Meistens sprudeln die Kinder vor Ideen. Die Herausforderung ist, alle Ideen zu berücksichtigen. Ich lasse beispielsweise jedes Kind drei Wörter, die in der Geschichte vorkommen sollen, aufschreiben. Dann kommen alle Zettel in einen Hut und es wird ausgelost. Aus den Reizwörtern entwickeln die Kinder dann zusammen die Filmidee.
Zisch: Musst du manchmal in andere Bundesländer reisen, um zu arbeiten?
Moll: Ja, um Filme zu machen, muss ich oft reisen. Das ist schön, aber manchmal auch schwierig, mit unserer Familie unter einen Hut zu bekommen.
Zisch: Was war ein besonderes Erlebnis beim Filmemachen?
Moll: Einmal durfte ich für einen Film über Bergarbeiter 1200 Meter tief unter die Erde reisen. Das war beeindruckend. So tief unter der Erde ist die Luft heiß und feucht und riecht nach Kohlenstaub.
Zisch: Wer ist dein Lieblingsregisseur oder deine Lieblingsregisseurin?
Moll: Mein Lieblingsregisseur ist Charlie Chaplin. Seine Filme sind schon fast hundert Jahre alt und doch sind sie noch aktuell und rühren noch immer Menschen zum Lachen, Weinen und Nachdenken.
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