Freundeskreis Flüchtlinge Lahr

Migrationspolitik der Bundesregierung: Freundeskreis Flüchtlinge Lahr übt scharfe Kritik

In Lahr schlägt der Freundeskreis Flüchtlinge Alarm: Die Aussetzung des Familiennachzugs sei unmenschlich und kontraproduktiv. Warum diese Maßnahmen die Integration gefährden könnten, bleibt spannend.  

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In Bremen wurde gegen die Abschiebepolitik demonstriert.  | Foto: Sina Schuldt (dpa)
In Bremen wurde gegen die Abschiebepolitik demonstriert. Foto: Sina Schuldt (dpa)

Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr (FFL) hat in einer Mitteilung zur Migrationspolitik der Bundesregierung Stellung genommen und geht mit ihr hart ins Gericht. "Aus mehr als zehnjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten wissen wir, welcher Schaden angerichtet werden kann – Schaden an der Menschlichkeit, am Recht, aber auch am Ansehen unseres Landes", schreibt Heimfried Furrer, Mitglied des Sprechergremiums. Das Schreiben wurde an die Fraktionen der Regierungsparteien sowie an Mitglieder des Bundestags für den Wahlkreis geschickt.

Es sind vor allem zwei Maßnahmen, der Bundesregierung, die den FFL empören. Zum einen sieht der FFL in der Verweigerung der Einreise für Asylsuchende einen Verstoß gegen das Grundrecht auf Asyl. "Dass dieses Grundrecht durch Verwaltungshandeln praktisch abgeschafft werden soll, erinnert an das Vorgehen von Autokraten in Ländern, die sich weder um Menschenrechte noch um Entscheidungen der Justiz kümmern", schreibt Furrer.

"Aussetzung des Familiennachzugs ist unmenschlich"

Die Aussetzung des Familiennachzugs für Geflüchtete mit subsidiärer Anerkennung ist laut FFL zutiefst unmenschlich und empörend. Sie zeige, "dass hier nur mit Populismus Stimmung gemacht werden soll, denn die bisher schon klein gehaltenen Zahlen wie auch die Menschen, um die es geht – Ehefrauen, Eltern, Kinder" – zählten nicht zu den illegalen Einwanderern. Dass man den Familiennachzug verhindern wolle, bezeichnet Furrer als "äußerst dumm, weil kontraproduktiv": Die Erfahrungen in der über zehnjährigen Arbeit mit Geflüchteten zeigten, "dass gerade junge Männer, deren Ehefrauen und teilweise auch Kinder noch in den Unrechtsländern zurückgeblieben sind, große Anstrengungen unternehmen, Deutsch zu lernen, einen Job oder eine Ausbildung zu bekommen, um dann eine ausreichend große Wohnung suchen, wenn sie die Chance auf Zuzug ihrer Familie sehen". Diese große Motivation und das spätere Zusammenleben in der Familie seien die besten Voraussetzungen für die erfolgreiche Integration in die Gesellschaft.

Schlagworte: Heimfried Furrer
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